Fördern – Beziehungen gestalten und Gruppe stärken
Förderst du werteorientiert, dann bist du einfühlsam, achtsam und beeinflusst die Beziehungen in deiner Gruppe positiv. Deine Teilnehmenden können die in deinem esa-Angebot gelebten Werte in ihren Alltag übernehmen und davon profitieren.
Spiel mit Ballonen – einer für alle 99 Luftballons
Die Teilnehmenden erfahren in kooperativen Spielen Respekt, Fairness und Spass an Herausforderungen.
Im Tandem spielen sich die Teilnehmenden aufgeblasene Ballone in unterschiedlicher Höhe zu. Zuerst mit einer, dann mit der anderen Hand, mit dem Ellbogen, mit dem Kopf oder mit den Füssen. Schafft das auch die ganze Gruppe im Kreis? Sogar mit mehreren Ballonen, ohne dass einer zu Boden fällt? Lass dazu allenfalls «99 Luftballons» von Nena laufen, um die Freude zu fördern.
Diskutiere zwischendurch kurz mit deinen Teilnehmenden, wie das Spiel noch fairer und respektvoller werden könnte.
Vereinfachen
- Ohne Vorgaben spielen
- Ballon erst berühren, wenn er auf Hüfthöhe ist, um Nacken weniger zu belasten
Erschweren
- Mehr Ballone einsetzen
- Nach dem Berühren des Ballons eine Zusatzübung ausführen (z. B. Linie berühren, Liegestütz, Rotation)
- Zusatzregeln einbauen (z. B. nach einer Ballonberührung muss eine andere Person den Ballon berühren)
- Zwei Gruppen bilden und testen, welche den Ballon / die Ballone am längsten in der Luft hält
- Zwei Gruppen bilden, die alle Ballone ohne Bodenkontakt auf die andere Hallenseite spielen müssen
Material: Ballone
Erklärung zum Handlungsfeld
Durch werteorientiertes Fördern (respektvollen und fairen Umgang) lässt du die Teilnehmenden über alle «Grenzen» (z. B. Alter, Geschlecht, Fähigkeiten) hinweg gemeinsam ihre Bewegungskompetenz verbessern. Übungsformen, die nur in der Gruppe bewältigt werden können, stärken den Gruppengedanken.
Weitere Informationen: Anleitung: «Luftballon-Tanz», Lied: «Nena – 99 Luftballons»
Zeig mir deine Lieblingsübung – shared leadership
Alle Teilnehmenden übernehmen Verantwortung und bereichern die Sequenz vielfältig.
Starte mit einem gemeinsamen Einstieg nach der Devise «Zeig mir deine liebsten Aufwärmübungen!». Gib eine erste Übung vor, danach zeigen die Teilnehmenden abwechslungsweise eine vor. Je nach Übung bestimmst du die Kriterien (z. B. auf Kärtchen notiert) für die nächste Bewegungsaufgabe (z. B. für bestimmte Körperteile).
Die Lieblingsübung lässt sich vorzugsweise im Kreis oder in Teilgruppen machen: Je kleiner die Gruppe, umso mehr Leute schlüpfen in die Leiterrolle. Falls jemandem keine Übung einfällt, springst du oder andere Teilnehmende ein.
Vereinfachen
- Vorzeigen freiwillig anbieten
- Übungsbeschriebe verteilen und Vorbereitungszeit geben
Erschweren
- Nächste Person zum Vorzeigen nennen
- Nächste Person zum Vorzeigen bestimmen, ohne zu sprechen und zusätzlich Körperpartie vorgeben
- Übungen zu zweit ausführen
Material: Lautsprecher, Smartphone
Erklärung zum Handlungsfeld
Das Zugehörigkeitsgefühl der Einzelnen kannst du stärken, indem sie sich einbringen (Gruppengedanken fördern) und die Aktivität mitgestalten (Mitverantwortung leben).
Weitere Informationen: Vertiefung: «Aufwärmen», Vertiefung: «Entspannter Ausklang»
Ausgrenzung erfahren – und darüber sprechen
Die Teilnehmenden erleben Ausgrenzung. Sie erarbeiten gemeinsam Abmachungen, die Inklusion fördern.
Die Teilnehmenden spielen sich untereinander frei den Ball zu, rufen sich mit Namen an und kommunizieren miteinander (fordern sich heraus, loben einander). Alle versuchen, sich immer wieder als Ballfängerin oder -fänger anzubieten. Jeweils eine Person ist farblich markiert (z. B. mit einem Bändel), diese wird ignoriert und nicht angespielt. Trotzdem bietet sie sich immer wieder an und erfährt so Ausgrenzung. Wechsle die markierte Person regelmässig (z. B. nach einer Minute).
Die übrigen Teilnehmenden fühlen nach, wie es ist, jemanden auszugrenzen und gleichzeitig stärker mit den anderen verbunden zu sein – auch wenn die gemeinsame Tat nicht okay ist.
Die Teilnehmenden tauschen die erlebten Gefühle im Kreis aus: Welche Haltung wünschen sie sich in Bezug auf Ausgrenzung/Inklusion? Welche Massnahmen helfen, wenn jemand ausgegrenzt wird? Was sind unsere gemeinsamen Werte?
Absolviert zum Schluss nochmals ein freies Ballspiel, wobei jeder und jede darauf achtet, alle ins Spiel zu integrieren.
Vereinfachen
- Langsam spielen
Erschweren
- Pässe abfangen erlauben
- Auch negative Kommentare und ausgrenzende Worte erlauben
Material: Grosser Spielball
Erklärung zum Handlungsfeld
Du ermöglichst mit diesem Rollenspiel der Gruppe und jedem Einzelnen, Ausgrenzung zu erleben. Im Austausch lassen sich verschiedene Gefühle und Bedürfnisse verbalisieren. Du förderst damit einen konstruktiven Umgang mit Konflikten und schaffst die Basis, um mit Menschen mit verschiedenen Voraussetzungen verbindend Sport zu treiben (Vielfalt leben).
Weitere Informationen: Vertiefung: «Fallbeispiel»