Zirkus in der Schule

Die Live-Show – Die Nummern

Eine Nummer besteht aus einem Anfang, einem Hauptteil und einem Ende. Der Eintritt auf die Bühne, die Platzierung der Artisten vor dem Publikum und die Art, wie sie wieder abtreten, sind zentrale Elemente, die während der Vorbereitungen bis ins kleinste Detail geübt werden.

Raum für Improvisation

Bevor eine Nummer kreiert wird, den Kindern Zeit zur Improvisation mit den verfügbaren Objekten und Elementen lassen. Denn oft kommen die schönsten Ideen von den Kindern selbst. Werden diese aufgenommen, fühlen sich die Kinder noch mehr als Teil der ganzen Kreation.

Auf Video festhalten

Foto: Eine Person filmt eine Zirkusnummer

Wenn eine Nummer fertig ist, wird sie niedergeschrieben und/oder auf Video festgehalten, damit die Details nicht vergessen gehen. Darüber hinaus werden die Nummern immer wieder geübt und auch vor einem Testpublikum aufgeführt (Klassenkameraden, Freunden usw.): Die Präsentation, die unterschiedlichen Charaktere, das Lächeln, der Kontakt zum Publikum, das Auf- und Abtreten (links, rechts, von hinten oder aus dem Publikum heraus), die Kostümwechsel.

Aufgabenverteilung

Jede/r Schüler/in muss ihre/seine Rolle erfassen und Zeit haben, um mit ihr zu experimentieren. Zudem muss er/sie seinen Platz auf der Bühne genau kennen und wissen, in welchem Moment sie/er auftreten muss. Solange diese Elemente unklar sind, entsteht bei den Artisten Unsicherheit, und sie fühlen sich für den Auftritt schlecht vorbereitet. Wichtig ist es auch, genau zu definieren, wer das für die Nummer benötigte Material auf die Bühne bringt und es disponiert – und wie die einzelnen Schritte genau ablaufen. Die Aufgabe kann an SuS übertragen werden oder an andere, externe Personen (Eltern, Freunde, Bekannte usw.).

Raum für das Training

Das Üben der Nummern benötigt genügend Platz, sodass die SuS unterschiedliche Disziplinen ausprobieren können, ohne sich dabei in die Quere zu kommen. Idealerweise trainieren die unterschiedlichen Gruppen in verschiedenen Räumlichkeiten (mit Unterstützung von Aufsichtspersonen).

Das Thema

Steht die ganze Show unter einem Thema, erleichtert dies die Aufgabe der Ideenfindung und -entwicklung. Das Thema «Zirkus» ist an sich schon ein solches, weil sich viele Protogonisten/ Artisten hineininterpretieren lassen: Balancekünstler, Akrobaten, Trapezkünstler usw. In diesem Fall kann das Thema durch eine Geschichte ergänzt werden, die als roter Faden durch die Show führt. Beispiel: Der Zirkusdirektor findet einen wichtigen Artisten (oder seine Geliebte) nicht mehr. Alle Artisten versuchen, den Zirkusdirektor mit ihren Nummern von trüben Gedanken und Traurigkeit abzulenken. Es ist aber auch möglich, ein Thema zu wählen, das nichts mit Zirkus zu tun hat, und die verschiedenen Disziplinen unter dieses Motto zu stellen.

Beispiel: Piraten

  • Die Seeleute putzen das Schiff mit akrobatischen Nummern.
  • Die Jongleure finden eine Schatzkiste mit unzähligen Bällen und fangen ihre Jonglage- Nummer damit an.
  • Die Trapezkünstler spielen mit Tüchern, die sie schliesslich als Fahne hissen.
  • Die Diabolo sind Fische, die von den Piraten gefangen werden sollen.
  • Der Schiffskoch bereitet Spezialitäten vor, die auf Jongliertellern serviert werden.

Weitere mögliche Themen: «Alice im Wunderland», «Eine Welt voller Farben», «Das Dschungelbuch», «Meer und Strand», «Märchenwelt», «Zauberwelt», «Das Weltall», «Die Tierwelt», «Die Unterwasserwelt» usw.

Die Bühne

Die einfachste Variante ist die Sporthalle, wo viel Material bereits zur Verfügung steht. Dennoch: Eine Show beispielsweise in der Aula auf einer Bühne oder sie sogar in einer schulfremden Location zu zeigen, verleiht dem ganzen Event noch mehr Besonderheit.

Das Bühnenbild

Eventuell lässt sich das Bühnenbild in Zusammenarbeit mit anderen Klassen und Lehrpersonen, allenfalls im Rahmen des Werkunterrichts erstellen. Es können auch von SuS bemalte Raumtrenner verwendet werden. Tücher oder Poster erfüllen ebenfalls ihren Zweck. Es ist ratsam, nicht allzu viele Farben zu verwenden, damit im Hintergrund der Bühne nicht zu viel visuelle Unruhe entsteht. Werden Material und Objekte in Einklang mit der gewählten Thematik gebracht, hilft dies dem Publikum, schnell in die Themenwelt der Show einzutauchen. Luftballons oder Girlanden lassen sich ebenfalls dekorativ einsetzen.

Die Musik

Ein entscheidendes Element für jede einzelne Nummer! Idealerweise wird die Nummer so choreografiert, dass sie die Musik detailliert interpretiert. Musik kann aber auch als Stimmungselement eingesetzt werden, um ein bestimmtes Ambiente zu evozieren. Dabei wird immer auf den Rhythmus geachtet, auf das Tempo und auf die Stimmung, die sie aufkommen lässt.

Die Musik hat eine Nummer zu unterstreichen und zu unterstützen. Falsch gewählte Musik kann die schönste Nummer ruinieren. Deshalb: Nicht zögern und austauschen, wenn sie die vorgezeigten Inhalte nicht so unterstützt, wie erwünscht. In originellen und besonderen Musikstücke stecken viele Überraschungsmomente.

Es ist ratsam, Musik ohne Gesangstext zu wählen, um nicht etwa einen Widerspruch mit der Nummer zu provozieren. Wird ein Stück mit Gesangstext gewählt, muss der Text vorgängig angehört und auf die erwähnte Problematik hin geprüft werden. Die SuS können bei der Musikwahl mit einbezogen werden, z. B. indem sie eigene Musik vorschlagen. Falls jemand ein Instrument spielt, kann es ebenfalls in die Show integriert werden, um entweder eine Nummer zu begleiten oder das Publikum zwischen den Nummern, beim Wechsel des Bühnenbilds oder beim Aufstellen des Materials zu unterhalten.

Vorstellbar ist auch, ein Musikstück im Rahmen des Musikunterrichts zu komponieren (Musik und Text). Dies kann ebenfalls zu einem besonderen Gruppenerlebnis beitragen und der Zirkusshow noch eine weitere, einzigartige Note verleihen.

Die Kostüme

Es gibt drei Möglichkeiten zur Kostümwahl: Die SuS bitten, Kleider von zu Hause mitzunehmen – Auswählen von Accessoires (Hüte, Perücken usw.) – Einbeziehen der SuS in die Realisation der Kostüme, gegebenenfalls im Rahmen des Textilen Gestaltens.

Kleider von zu Hause

Wird diese Option gewählt, werden die SuS in den Kleiderschränken der Eltern, Grosseltern, Freunde usw. wühlen. Vorsicht: Es muss «normale» Kleidung sein, sozusagen «Prêt-à-porter», die Kleidungsstücke werden nicht weiter angepasst.

Accessoires

Perücken, Brillen, Taschen, Foulards, Strümpfe usw. geben einen persönlichen und besonderen Touch, vor allem dann, wenn sie in hellen Farben und unüblichen Formen daherkommen. Mit etwas Kreativität lassen sich Accessoires selber herstellen (Brillen und Krawatten aus Karton, Haare aus Plastiktaschen usw.). Wird diese Option gewählt, ist es ratsam, eine einheitliche Farbe für die Kleidung zu wählen, beispielsweise schwarz. Sie lässt die farbigen Accessoires sehr gut zur Geltung kommen.

Die SuS kreieren eigene Kostüme

Im Rahmen des TTG-Unterrichts auch andere SuS und Lehrpersonen einbeziehen. So können die SuS ihre Bühnenkleider exakt auf das gewählte Thema anpassen.