Trainingsformen – Good Practice

Eine Sportart verstehen

Die Zusammenhänge zwischen einzelnen Erscheinungsfor­men, Trainingsformen und Entwicklungsfaktoren lassen sich mit einer Metapher veranschaulichen.
Grafik: Erscheinungsfomren, Trainingsformen, Entwicklungsfaktoren
Der Zusammenhang zwischen Erscheinungsformen, Trainingsformen und Entwicklungsfaktoren als Metapher.

Das Gemälde (Erscheinungsformen) steht für das Sichtbare bzw. Beobachtbare in einer Sportart pro Entwicklungsphase. Es stellt den Ziel­zustand dar.

Um ein Bild zu malen, braucht es Farben (Entwicklungsfaktoren). Je nach Bild braucht es unterschiedliche Farben (Athletik, Technik, Taktik, Kooperation, Psyche). Die vorhandenen Farben werden nicht gleichmässig verwendet (eine Erscheinungsform ist stärker techniklastig, eine andere Form beinhaltet vielleicht eine hohe athletische Komponente).

Um die Farben aufzutragen, braucht es verschie­dene Pinsel (Trainingsformen). Ihre Nutzung steht für den Prozess, für die eigentliche Aktivität, das Training, das wichtigste Werkzeug eines Entstehungsprozesses. Je nach angestrebtem Bild und beteilig­ten Akteuren kommen verschiedene Pinsel (Trainingsformen) zum Einsatz.


Zusammenhänge zwischen Erscheinungsformen, sportartspezifischen und sportartübergreifenden Trainingsformen

Entwicklungsfaktoren

Den Erscheinungsformen liegen 16 grundlegende, aber je nach Sportart variierende, Entwicklungs­faktoren zugrunde. Diese lassen sich den Entwicklungsdimensionen Athle­tik, Technik, Taktik, Kooperation und Psyche zuordnen. Der Einfluss der jeweiligen Entwicklungsfak­toren hängt von der betreffenden Erscheinungsform ab. Die Gewich­tung und das Zusammenspiel der einzelnen Entwicklungs­faktoren variieren dabei stark. Die dargestellte Auflistung der Entwicklungsfaktoren ist nicht ab­schliessend. Sie nimmt eine Ein­grenzung vor und beinhaltet jene grundlegenden Entwicklungsfak­toren, die in (fast) allen J+S-Sport­arten eine wichtige Rolle spielen.

Erscheinungsformen

Erscheinungsformen sind Bewegungs-, Verhaltens- und/oder Spielmuster, die sich in der jeweiligen Sportart in einer bestimmten Entwicklungsphase (FTEM der Sportart) der Kinder und Jugendlichen beobachten lassen. Sie werden von Expertinnen und Experten der jeweiligen Sport­art formuliert und orientieren sich am idealtypischen Lösungsweg einer sportlichen Aufgabe. Die untenstehende Tabelle ver­anschaulicht bespielhaft verschiedene sportartspezi­fische Erscheinungsformen.

Trainingsformen

Trainingsformen sind zielführende Auf­gaben, Übungen und Spielformen, die Teilnehmende in ihrem Lern- und Ent­wicklungsprozess unterstützen. Unter­schieden werden allgemeine, sportart­übergreifende Trainingsformen versus sportartspezifische Trainingsformen. Der Entwicklungsweg führt über die sportartübergreifenden Trainingsformen hinzu zu den sportartspezifischen, die sich nach den bestimmten Erscheinungsformen richten. Dieses Schwerpunktthema konzentriert sich auf die sportartübergreifenden Bewegungs- und Spielgrundformen, insbesondere der Entwicklungsphase F1 jeglicher Sportarten.