Vielfalt erleben – Vielfalt leben

Umgang mit Vorurteilen beim Bewegen und Begegnen

Der sechste Beitrag der Serie «Vielfalt erleben – Vielfalt leben» fokussiert auf das Bewusstwerden und die Reflexion von Vorurteilen. Ziel ist es, das gemeinsame Sporttreiben und die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen unabhängig von Herkunft, Aussehen oder Sprache in der Sportgruppe zu fördern. Die Bewegungsaktivitäten in diesem Beitrag helfen den Teilnehmenden, sich mit sich selbst und den anderen auseinanderzusetzen. Sie fördern auch das Bewusstsein für unser Beobachten, Bewerten und Kommunizieren, um eine vorurteils- und diskriminierungsfreie Umgebung zu schaffen.

Autorin: Jenny Adler Zwahlen, Dr. phil., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachstelle Integration und Prävention, Bundesamt für Sport BASPO

Wir alle nehmen Personen und Situationen aus unserer persönlichen Sichtweise wahr, bewerten diese und reagieren entsprechend. Diese Sichtweise – geprägt durch unseren kulturellen Hintergrund und unsere Lebenswelt – ist auch als Ethnozentrismus bekannt. Um herausfordernde Situationen im Sportalltag richtig zu interpretieren, sportliche Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund nicht verzerrt einzuschätzen, unreflektierte Einteilungen von «Wir» und «die Anderen» und Diskriminierung zu vermeiden, ist wichtig, dass Lehrpersonen, Kinder und Jugendliche im Schul- und Vereinssport Folgendes lernen…

  • Sich selbst und andere besser kennen, respektieren, wertschätzen und akzeptieren.
  • Sich der Vorurteile, Stereotype und unterschiedlichen Sichtweisen im Sportalltag bewusstwerden, diese hinterfragen und einen Umgang finden (à siehe Box).
  • (eigenes) diskriminierendes Verhalten erkennen und reagieren

Diese Auseinandersetzung lässt im Sport eine Atmosphäre entstehen, in der Gemeinsamkeiten und individuelle Unterschiede ihren Platz haben und gegenseitige Abwertungen vermieden werden.

Was ist ein Vorurteil?

Ein Vorurteil ist eine vorgefasste Meinung über Personen oder Situationen, die ohne Überprüfung auf Richtigkeit als wahr angenommen wird. Vorurteile können positiv und negativ sein. Problematisch sind negative Vorurteile. Sie können zu Ausgrenzung, Abwertung, einem schlechten sozialen Klima und Konflikten führen.

Komponenten von Vorurteilen

  • Kognitiv (Stereotype): Stereotype sind vereinfachte, verfestigte Bilder oder Überzeugungen über Merkmale von Personen oder Gruppen. Sie sind die Grundlage von Vorurteilen, aber nicht automatisch wertend.
  • Affektiv (Stereotype Überzeugungen): Stereotype Überzeugungen bezeichnen emotionale Empfindungen – positiv oder negativ – gegenüber Personen basierend auf ihrer Gruppenzugehörigkeit. Sie machen Vorurteile schwer veränderbar und führen unter Umständen zu hartnäckigen Haltungen.
  • Verhaltenskomponente (Diskriminierung): Vorurteile können zu Diskriminierung (siehe Erklärvideo) führen. Diese manifestiert sich in negativem oder schädlichem Verhalten und Ungleichbehandlung gegenüber Personen aufgrund verschiedener Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, Nationalität, Sprache, Religion, Alter, Geschlecht, Behinderung, Meinung und weiteren.

1, 2 oder 3

1, 2 oder 3

Spielziel: Sich über die Einzigartigkeit von «mir» und der «anderen» bewusstwerden; Gemeinsamkeiten erkennen; Einzelne/Gruppen respektieren und wertschätzen
Anzahl Teilnehmende: 6+
Alter: 8+
Dauer: 20’
Material: nummerierte Karten von 1-3

Drei verschiedene Felder definieren und von 1 bis 3 nummerieren. Die Lehrperson bestimmt eine Bewegungsart mit der sich die Kinder ausserhalb der Felder bewegen sollen. Sie formuliert eine Meinung, Annahme oder ruft ein Merkmal (z.B. Augenfarbe, Körpergrösse, Hobby, «Ich bin der Meinung, …», «Ich fühle mich…», «Ich behaupte, …). Die Kinder rennen in das für sie passende Feld:

  • Trifft zu: Feld 1;
  • Trifft nicht zu: Feld 2;
  • Weder noch: Feld 3.

Die Kinder, die jeweils als letztes ein Feld betreten haben, geben gemeinsam die Bewegungsart für die nächste Runde vor (z.B. rennen, auf allen vieren gehen, hüpfen). Die Lehrperson ruft wieder eine Meinung oder ein Merkmal, usw.

Mögliche Fragen:

  • Ist euch das Entscheiden einfach oder schwer gefallen?
  • Wie habt ihr euch in den Feldern gefühlt? Wisst ihr warum?
  • Wie denkst du über eure unterschiedlichen Meinungen, Annahmen und Merkmale?
  • Was heisst das für uns, dass wir uns in gewissen Dingen ähneln bzw. unterscheiden?
  • Wie war es, als du gemeinsam mit Kindern eines anderen Feldes die nächste Bewegungsart bestimmen durftest?

Variationen

  • Jedes Kind/jeder Jugendliche darf eine Meinung, Annahme oder ein Merkmal äussern.
  • Zu Musik bewegen Bei Musikstopp ruft die Lehrperson eine Meinung oder ein Merkmal. Wer als Letzte/r ein Feld betritt, bestimmt die neue Meinung oder ein Merkmal.
  • Einen Parcours durchlaufen und sich in das passende Feld stellen.
  • Die Gruppen für ein weiteres Spiel neu durchmischen. So begegnen sich «unterschiedliche» Kinder/Jugendliche und verfolgen ein gemeinsames Spielziel.

Impulse

  • Unterschiede und Ähnlichkeiten gehören zur kulturellen Vielfalt dazu. Diese Einstellung hilft, voreiliges Schubladendenken zu vermeiden und fördert das Zusammenleben ohne Gruppeneinteilung.
  • Zugehörigkeit zu einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen bedeutet nicht, dass wir diese Gruppe aufwerten müssen, nur weil sie uns vertraut ist. Wir sollten Gruppen, die anders denken, aussehen oder sprechen nicht abwerten oder als Konkurrenz betrachten.
  • Gegenseitiger Kontakt und Austausch sowie die Gleichbehandlung untereinander können Vorurteile reduzieren.
  • Begegnen wir unterschiedlichen Bedürfnissen, (sportlichen) Fähigkeiten, Meinungen oder Gewohnheiten mit Neugier und Staunen! So nehmen wir Unterschiede und Personen positiv wahr, respektieren, akzeptieren sie und lernen sie wertzuschätzen. Das fördert vorurteilsfreieres Denken und Verhalten.
  • Wir können unterschiedliche Meinungen haben, weil wir unterschiedliche Erfahrungen in unseren jeweiligen Lebenswelten machen.
  • Ob jemand grösser, schneller, nachdenklicher oder temperamentvoller ist, oder blaue Augen hat, oder eine Sportart (nicht) mag, oder lieber zur Turnhalle läuft statt Rad zu fahren: All diese Merkmale, Vorlieben und Annahmen tragen zur Einzigartigkeit einer Person bei und können in Alltagssituationen eine Stärke darstellen. Keine dieser Eigenschaften macht jemanden mehr oder weniger wertvoll, sie können aber hilfreich sein, um sich in verschiedenen Situationen zu ergänzen und zu unterstützen.

Finde deine Freunde!

Finde deine Freunde!

Spielziel: Vorurteile erkennen; Diskriminierung kennen lernen
Anzahl Teilnehmende: 6+
Alter: 4-7
Dauer: 15’
Material: Such- und Ausmalbild (pdf), bunte Stifte

Übung zwischen 2 Bewegungsaktivitäten oder am Ende einer Lektion durchführen. Jedes Kind erhält ein Bild zum Knobeln und Ausmalen. Ziel ist, dem Kind in der Mitte des Bildes bei der Suche nach seinen Freundinnen und Freunden zu helfen. Malt den richtigen Weg durchs Labyrinth mit dem Stift ein! Wer mag, darf das Bild bunt ausmalen. Danach tauschen sich alle mithilfe von Fragen aus.

Mögliche Fragen

  • Was denkt ihr: Warum ist das Kind auf dem Bild alleine? Will es von sich aus allein sein oder lassen es die anderen Kinder vielleicht nicht mitspielen? z.B., weil es anders aussieht, ein Junge ist, gemein war oder es die anderen noch nicht kennen?
  • Wurdest du schon von anderen Kindern ausgeschlossen oder durftest nicht mitspielen? Wie hast du dich gefühlt? Kennst du den Grund? Findest du das gerecht?
  • Was denkst du über ein Kind: wenn es anders aussieht als du oder sich anders verhält oder noch nicht dein/e Freund/in ist?

Variation

  • Das Bild in eine Bewegungsaktivität einbauen, z.B. eine Stafette durchführen, bei der jedes Kind am Wendepunkt ein Bild holt.

Impulse

  • Auch jüngere Kinder können sich auf kreative Weise mit Vorurteilen und Nicht-Diskriminierung beschäftigen.
  • Jedes Kind auf der ganzen Welt hat die gleichen Rechte und ist genauso wichtig wie andere – egal wie es aussieht, wie alt es ist, wo es herkommt, welche Sprache es spricht, wer seine Eltern sind, was es glaubt oder denkt. Deshalb darf niemand unfair behandelt werden.
  • Sei neugierig und prüfe, ob deine Gedanken über die Kinder auf dem Bild (Vorurteil) durch die anderen in deiner Sportgruppe bestätigt werden oder nicht.
  • Wenn wir uns mit anderen unterhalten, lernen wir, dass es in jeder Gruppe freundliche und aggressive, nette und unsympathische Kinder gibt.

Was siehst du?

Was siehst du?

Spielziel: Wertfreies Beschreiben und Beobachten üben; Vorurteile und Stereotype erkennen und reflektieren
Anzahl Teilnehmende: 6+
Alter: 12+
Dauer: 45’
Material: Druckvorlage: Bilder und Hinweise zum Memo-Spiel (pdf), bunte Stifte

Das Spiel wird als Stafette durchgeführt. Die Kinder oder Jugendlichen bilden zwei gleichgrosse 3-6er Gruppen und stellen sich an der Startlinie auf. Die Lehrperson legt am Wendepunkt für jede Gruppe zwei Haufen in 2-m-Abstand mit je 6-8 Karten (3-4 Paare, siehe Download Druckvorlage) aus. Es gehören immer zwei Karten mit gleichem Farbhintergrund zusammen. Die Bilder auf den Karten sehen zwar unterschiedlich aus, bedeuten aber in verschiedenen Ländern oder Kulturen etwas Ähnliches.

Das Spiel hat zwei Runden: In der ersten Runde rennen alle Gruppenmitglieder nach einem Startzeichen zu ihren Karten. Jede/r dreht eine Karte um, merkt sich die Abbildung und rennt zurück zur Linie. Dort zeichnen alle ihre Karte auf ein Blatt Papier (Tipp: Nicht nur das Bild, sondern auch den farblichen Hintergrund malen).

In der zweiten Runde läuft je ein Gruppenmitglied wieder zum Wendepunkt, nimmt sich eine Karte, läuft zurück zur Linie und ordnet diese mithilfe der anderen Gruppenmitglieder der passenden Zeichnung zu. Jetzt darf die/der Nächste eine Karte holen usw. bis alle Karten den Zeichnungen zugeordnet sind. Es gewinnt die Gruppe, die als erstes alle Karten geholt und richtig zugeordnet hat. Nun versucht jede Gruppe, Paare zu finden. Danach bestimmt die Lehrperson eine Gruppe, die mit der nächsten Aufgabe beginnt: «Beschreibt ohne zu bewerten, was ihr auf den Bildern seht; vielleicht auch, woran es euch erinnert oder welche Gefühle es auslöst. Es interessiert dabei nicht, was jede/r Einzelne darüber denkt und was es für sie/ihn oder andere bedeutet.». Das ist gar nicht so einfach! Anschliessend ist die nächste Gruppe dran usw. Am Ende diskutieren alle gemeinsam das Erlebte und die Bilder.

Mögliche Fragen

  • War es schwierig, wertfrei zu beschreiben und zu beobachten?
  • Was denkst du über die Abbildungen, Themen und kulturellen Besonderheiten auf den Bilderpaaren? Welche Gefühle und Vorstellungen löst es bei dir aus? Warum und mit welchem Zweck?
  • Wer hat erkannt, dass eine Aussage von euch ein Vorurteil oder Stereotyp ist?
  • Wodurch sind eure Beschreibungen und Bewertungen geprägt? Z.B. durch eigene Erfahrungen mit Ritualen, Personen und in anderen Ländern; durch Erzählungen von Freunden/-innen, (Gross-)Eltern, Geschwistern; durch Social Media, Fernsehen oder Geschichten in Büchern?
  • Kann jemand eine Geschichte oder ein eigenes Erlebnis zu einem Bild(erpaar) erzählen?

einfacher

  • Spiel ohne Bewegung und ohne Zeitdruck an einem Tisch oder im Kreis auf dem Boden durchführen

schwieriger

  • Laufstrecke und Anzahl Memo-Paare erhöhen
  • Bewegungsaufgaben in die Stafette integrieren (z.B. Ball prellen, Hindernislauf)

Impulse

  • Es ist normal, dass wir beim Beobachten und Beschreiben – meist unbewusst – bewerten und urteilen. Wichtig ist, dass wir dies erkennen und uns damit auseinandersetzen. Erst dann fallen uns Verallgemeinerungen, negative Vorurteile, Stereotype oder stereotype Überzeugungen auf und wir können diese hinterfragen.
  • Hinterfragen wir unsere Vorstellungen oder Einstellungen, so haben wir weniger Vorbehalte gegenüber Dingen, Situationen, Personen oder kulturellen Besonderheiten, die uns «fremd» oder «untypisch» erscheinen (wie z.B. auf einem Memo-Bild).
  • Das «Fremde» oder Unbekannte, kann uns Angst machen, weil wir es nicht kennen. Sich begegnen und austauschen hilft, mit jeder/jedem in einer kulturell vielfältig geprägten Sportgruppe in Verbindung zu kommen, sie/ihn besser kennen sowie verstehen zu lernen, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.
  • Alle haben das Recht, ihre Meinung zu etwas, was sie betrifft, frei zu äussern. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, welche Stereotype und Überzeugungen damit assoziiert sind und wieso wir diese haben bzw. verteidigen.
  • Versuche, die Sicht der/des anderen zu verstehen. Mach auch darauf aufmerksam, wenn du mit einer Meinung nicht einverstanden bist.
  • Neue Geschichten und Erzählungen machen uns offener und vorbehaltloser.
  • Sind wir motiviert, uns vorurteilsfrei zu verhalten, dann können wir uns besser kontrollieren und nutzen seltener Stereotype.

Diskriminierung – Nein danke!

Diskriminierung - Nein danke!

Spielziel: Diskriminierung und Konsequenzen (er-)kennen lernen
Anzahl Teilnehmende: 8+ (2 Gruppen à min. 4 Personen)
Alter: 12+
Dauer: 40’
Material: 1 Ball

«Schnappball» als einfache Spielform spielen: 2 Gruppen bilden. Ziel ist, als Gruppe den Ball so lange wie möglich im Besitz zu halten und möglichst viele Pässe innerhalb der Gruppe zu erreichen. Es gibt 1 Punkt bei 10 gelingenden Pässen innerhalb der Gruppe. Diejenige Gruppe, die nicht im Ballbesitz ist, versucht sich den Ball zu schnappen, um mit Pässen zu punkten.

Die Lehrperson kommuniziert der Hälfte der Spielenden pro Gruppe – ohne, dass die anderen Gruppenmitglieder es hören – eine Regel: Sie dürfen den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe keinen Pass zuspielen. Das Spiel beginnt. Es wird unterbrochen, sobald die Stimmung in den jeweiligen Gruppen schlecht wird oder sich einige Mitglieder ärgern und beschweren, weil sie keine Pässe erhalten. Gemeinsam wird das Erlebte diskutiert.

Mögliche Fragen

  • Was ist passiert? Hinweis: Nach den Antworten erklärt die Lehrperson allen die kommunizierte Regel.
  • Was hat die Regel während des Spielens bei dir ausgelöst?
  • Wie hat sich die Stimmung und der Zusammenhalt in der Gruppe verändert?
  • Findest du es gerecht, wenn jemand von der Gruppe ausgeschlossen wird?
  • In unserem Sportalltag: Welche Folgen kann ungerechtes Verhalten oder Ausschluss von Einzelnen im Sport allgemein haben? Wie wählen wir unsere Teammitglieder aus, wenn wir 2 Gruppen bilden? Z.B. je nachdem, mit wem wir am meisten Spass haben, wer am besten oder uns ähnlich ist. Was empfinden wohl diejenigen, die nicht gewählt werden?

Variationen

  • Diejenigen Gruppenmitglieder, die keine Pässe erhalten sollen, erhalten einen gelben Notizzettel mit einer Sicherheitsnadel am Rücken befestigt.
  • Sportartfärbung: Schnappball als Fussball-, Wasserball- oder Unihockeyvariante usw.
  • Schwierigkeitsgrad erhöhen
  • Regel variieren, z.B. darf keinem Gruppenmitglied mit blonden Haaren oder blauem T-Shirt zugespielt werden.

Impulse

  • Selbst wenn für Einzelne von uns das Gesagte oder bestimmtes Verhalten harmlos scheint, können Vorurteile, Stereotype oder Diskriminierung das gemeinsame Sporttreiben und Zusammenleben erheblich erschweren; und schwerwiegende Folgen für eine Person haben: z.B. emotionales Missbefinden, gemindertes Selbstbild und Vertrauen, Rückzugsverhalten.
  • Beobachtet ihr verletzendes, diskriminierendes oder rassistisches Verhalten, dann unterbrecht den Unterricht bzw. das Training. Besprecht mit allen den Vorfall. Vorfälle dürfen weder ignoriert noch verharmlost werden. Allenfalls werden Sanktionen verhängt.
  • Betroffene von Diskriminierung sind nicht schuld daran.
  • Duldet keine verallgemeinernden, diskriminierenden oder rassistischen Äusserungen im Sportalltag!
  • Verwende als Lehrperson eine diskriminierungsfreie Sprache. Sportspezifische Ausdrücke oder Begriffe, z.B. ein Spielname, sollten diskriminierungsfrei sein und keine Stereotype reproduzieren.
  • Diskriminierungsfreies Verhalten wird gefördert, wenn diskriminierendes Verhalten im Sportalltag thematisiert wird.

Mehr zum Thema


Literatur

  • Delto, H. (2018). Der Sport und die Macht der Vorurteile: Eine Studie zu sozialen Einstellungen von Mitgliedern in Sportvereinen. Sport und Gesellschaft, 15(1), 5-29.
  • Moser, K. & Landolt, D. (2012). Kulturelle Vielfalt im Sportverein. Gemeinsam trainieren – zusammen leben. Bundesamt für Sport BASPO, Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM und Swiss Academy for Development (SAD) (Hrsg.). Magglingen: BASPO
  • Steiger, J. (2019). Migrationsbedingte Heterogenität im Sportunterricht. Eine Repertory Grid-Studie zu schüler- und fachbezogenen Überzeugungen Sport unterrichtender Lehrpersonen. (Dissertation, Universität Basel, assoziierte Institutionen)
  • Swiss Olympic (2022). Ethik-Statut des Schweizer Sports.
  • Werth, L.; Seibt, B. & Mayer, J. (2020). Vorurteile. In L. Werth; B. Seibt & J. Mayer (Hrsg.), Sozialpsychologie – Der Mensch in sozialen Beziehungen (S. 227-321).Springer: Berlin/Heidelberg.

Alle Inhalte der Serie

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