Bewegungs- und Spielgrundformen für Jugendliche

Good Practice – Spielgrundformen

Spielgrundformen sind bewegungsintensiv und tragen zur Förderung gesundheitlicher Faktoren bei, indem sie z. B. das Herz-Kreislauf-System stärken oder die Knochendichte erhöhen. Üben sich Jugendliche in verschiedenen Spielgrundformen, fördert das ein breites Spielverständnis und schafft eine gute Ausgangslage, um lebenslang mit Freude an spielerischen Sportaktivitäten teilzunehmen.

Spiele erfordern von den Jugendlichen verschiedene Bewegungsgrundformen. Die beiden Bereiche sind also eng miteinander verknüpft. Im Folgenden sind die Spielgrundformen einzeln erklärt, ergänzt mit exemplarischen «Good-Practice»-Vorschlägen.

Good Practice – Spielgrundformen

Freie Spiele: Zwei Hände, drei Füsse

Bei freien Spielen lösen die Jugendlichen vielfältige offene Aufgaben kreativ. Die Leiterperson gibt die Rahmenbedingungen vor. Die Teilnehmenden gestalten so das Training aktiv mit und bringen eigene Ideen ein. Das freie Spiel kann bestens zu Lektionsbeginn, als Spielform während eines Trainings oder auch am Ende der Lektion eingesetzt werden.

Reaktionsspiele: Hüetli-Spiel

Die Jugendlichen reagieren auf ein Signal (visuell, akustisch, taktil) schnell und korrekt und führen eine definierte Aufgabe aus. Dabei werden die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit geschult.

Stafettenspiele: Tic Tac Toe

Stafetten sind die wohl bekannteste und beliebteste Umsetzung von Laufspielen. Stafetten sind Wettkämpfe auf Zeit, bei denen nacheinander gestartet wird.

Fang- und Versteckspiele: Liga-Fangen

Umgangssprachlich auch «Fangis-Spiele» genannt, gehören Fang- und Versteckspiele zu den beliebtesten Spielen. Mindestens ein Fänger oder eine Fängerin versucht die anderen noch freien Mitspielenden zu fangen. Komplexere Fangspiele bieten ein Lernfeld für taktische Kompetenzen und fordern so auch Jugendliche heraus.

Kampfspiele: Ball im Gewühl

Faires Kämpfen und Raufen macht Spass und erlaubt den Jugendlichen ihren Bewegungsdrang auszuleben. Sie lernen sich an Regeln zu halten, diese ev. vorher gemeinsam abzusprechen, die Handlungen des Gegenübers einzuschätzen und ihre Handlungen darauf abzustimmen. Als Zeichen des gegenseitigen Respekts wird bei Kampfspielen vor und nach dem Kampf eine Begrüssung und Verabschiedung in Form eines Rituals abgemacht und angewendet (z. B. Verneigen, Hände schütteln).

Wurfspiele: Brettball

Werfen und Fangen bilden die Grundlage für viele Sportspiele sowie die Wurfdisziplinen in der Leichtathletik. Die hier aufgeführten Spielgrundformen haben zum Ziel, dass sich alle Jugendlichen stets aktiv am Spiel beteiligen können und das präzise Werfen und sichere Fangen von unterschiedlichen Spielgeräten zu schulen.

Passspiele: Eier legen

Bälle annehmen und abspielen, Freilaufen, Decken und das Zusammenspielen sind wichtige Basiskompetenzen für die meisten Sportspiele. Dieses Spiel eignet sich hervorragend dafür. Die Spielenden müssen ihre Reifen verteidigen, Anspielmöglichkeiten finden und den Ball laufen lassen.

Torschusssspiele: Viele-Tore-Spiel

Das hier aufgeführte Torschussspiel ist angelehnt an die bekannten Sportspiele. Die Jugendlichen sollen Torchancen kreieren und Erfolgserlebnisse sammeln. Damit alle Spielenden möglichst viel Bewegungszeit und Kontakt mit dem Spielgeräte haben, ist es wichtig die Teamgrösse anzupassen.

Rückschlagspiele: Riesentennis

Alle Rückschlagspiele weisen dieselbe Grundidee auf: Zwei Parteien spielen sich ein Spielobjekt (Ball, Shuttle) so lange hin und her, bis eine Partei das Objekt so in das gegnerische Feld spielen kann, dass kein regelkonformer Rückschlag mehr möglich ist. Mit einer angepassten Spielauswahl ist auch für Einsteiger ein packendes und herausforderndes Spiel möglich.