Dysfunktionen
Eine normale Muskelspannung sowie die Fähigkeit die Beckenbodenmuskulatur bewusst anzuspannen und zu entspannen, sind unerlässlich für eine optimale Stützfunktion des Beckenbodens. Deshalb ist es wichtig, die Beckenbodenmuskulatur gezielt zu trainieren, um Schwäche und Verspannungen entgegenzuwirken.
Eine Beckenboden-Dysfunktion ist eine Störung in der Funktion des Beckenbodens. Es gibt zwei mögliche Arten von Dysfunktionen:
- Bei einem verspannten Beckenboden ist die Muskelspannung erhöht respektive die Spannung zu hoch. Mögliche Folgen sind:
- Schmerzen, z.B. im tiefen Becken, unteren Rücken, Steissbein, in der Beckenbodenmuskulatur, Hüfte, beim Wasserlösen oder Einführen eines Tampons
- Belastungsinkontinenz
- Senkung von Blase, Gebärmutter oder Darm
- Bei einem schwachen Beckenboden ist die Muskelspannung zu tief. Dies kann zu folgenden Beschwerden führen:
- Belastungsinkontinenz: Ungewollter Verlust von Urin, Wind oder Stuhl bei Druckerhöhung im Bauchraum, z.B. bei Squats, Sprüngen etc.
- Senkung von Blase, Gebärmutter oder Darm
Besonders die Belastungsinkontinenz kann das Wohlbefinden und dadurch die Lebensqualität beeinträchtigen. Neben körperlichen Beschwerden treten oft psychische Belastungen wie Scham oder Peinlichkeit auf, die das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit einschränken. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Rückzug aus sportlichen Aktivitäten führen.
Risikofaktoren für Beckenbodenschwäche
Eine Schwäche im Beckenboden kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
- Körperliche Faktoren: Allgemeine körperliche Schwäche, Bindegewebsschwäche, Übergewicht oder fortschreitendes Alter.
- Lebensereignisse: Schwangerschaft, Geburt, operative Eingriffe.
- Gesundheitliche Belastungen: Chronischer Husten, neurologische oder angeborene Erkrankungen.
- Äussere Einflüsse: Hohe körperliche Belastungen im Sport.