Freiwillige ins Tor
Der Torwart ist ein spezieller Spieler im Team. Ohne ihn läuft im Handball nichts. Doch braucht es ihn wirklich auch auf Schulniveau? Ja. Diese Tipps helfen Lehrpersonen dabei, Schüler so zu motivieren, dass sie sich freiwillig als Torhüter melden.
Das Handballtor ist relativ klein, die darin stehenden Schülerinnen und Schüler sind ungeschützt. Da die Schüsse oft scharf und unkontrolliert Richtung Torhüter fliegen, empfiehlt es sich, bei vielen Wurfformen auf einen Torhüter zu verzichten. Bei Spielen ist jedoch ein Torhüter oft unverzichtbar – auch weil die Motivation sichtlich steigt, wenn man als Schütze einen Torhüter überwinden muss.
Aus Monatsthema 08/2012 «Handball»: Torwartübungen
Zu starke Schüsse
Während auf der Unter- und Mittelstufe viele gerne ins Tor stehen, treffen wir auf der Oberstufe häufig die Situation an, dass niemand ins Tor will. Dies ist verständlich. Wer lässt sich schon gerne aus nächster Nähe Bälle um und – im schlimmsten Fall – an den Kopf werfen! Bei Wurfwettbewerben ist es sinnvoll, auf einen Torhüter zu verzichten. Auch, weil ungeübte Spieler zwar oft sehr scharf schiessen können, jedoch nicht sehr treffsicher sind.
Selbstvertrauen stärken
Für die Unterrichtenden ist es ideal, wenn jemand freiwillig ins Tor stehen will. Diese Spielerinnen und Spielern sollten jedoch die Möglichkeiten haben, die richtige Torwarttechnik zu erwerben und mit Hilfe der Übungen mehr Sicherheit und Selbstvertrauen zu erlangen. Es ist vom methodischen Geschick der Lehrperson abhängig, ob er in den Übungssequenzen das Torwarttraining sinnvoll einbinden kann. Es ist auch möglich, die Torwarte selbstständig mit einer einfachen Übung arbeiten zu lassen.
Keine Wurfübung
Bei allen Formen, bei denen Spieler den Torwart trainieren, muss den Schülerinnen und Schülern klar gemacht werden, dass es sich um eine Übung für den Torwart handelt. Es darf erst dann wieder geworfen werden, wenn der Torhüter in der Grundposition steht. Für die Oberstufe empfiehlt sich der Kauf zweier Tiefschoner.
Es gibt aber auch Alternativen zum Torwart
- Einen Schwedenkasten ins Tor stellen. Das Tor zählt nur, wenn zwischen Kasten und Pfosten (Latte) geworfen wird.
- In den vier Torecken mit Bändeln Zielpunkte markieren. Die Treffer zählen, wenn der Ball den Bändel berührt.
- In den unteren Torecken zwei Medizinbälle platzieren auf die geworfen werden muss. Oder je einen Medizinball auf ein Schwedenkastenoberteil platzieren. Der Treffer zählt nur, wenn der Medizinball vom Kasten rollt.
- Spezialregeln einführen, wenn mit Torhüter gespielt wird: Der Ball muss beidhändig, nur mit der schwächeren Hand oder als Aufsetzer geworfen werden.
- Mit Springseilen Zonen im Tor unterteilen, die unterschiedlich hohe Punktzahlen ergeben.
- In die Torecken werden Signalhüte gestellt und in die Torflügel ins Netz gesteckt.