Spielen(d) lehren
Für eine Fussball-Sequenz im schulischen Kontext helfen der Lehrperson ein paar Überlegungen, um eine gelungene Inszenierung der Aktivität zu gewährleisten
Spielen ist Lernen: Spielen ist ein kindliches Bedürfnis und die wahrscheinlich beste Lernform für Kinder. Im Spiel erleben Kinder die fürs Lernen so wichtigen Emotionen und sind stets aufmerksam. Die fussballerischen Grundtechniken vermitteln wir in spielerischer Form. Wir verzichten auf repetitive Übungen, bei denen die Kinder schnell die Aufmerksamkeit verlieren. Wir lassen den Kindern Raum für ihre Kreativität.
Fussballspiele (beg)leiten: Kinder handeln gerne selbstbestimmt und möchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten selber entscheiden. Dafür ist das Spiel ein ideales Lernfeld, das «freie Spiel» eine geeignete Form. Die Entscheidungen im Spiel überlassen wir den Kindern. Sie sollen lernen, ihr Spiel selbstständig zu regeln. In strittigen Situationen versuchen wir, ihnen eine einvernehmliche Spielfortsetzung zu ermöglichen.
Einfache Spielregeln festlegen: Spielen die Kinder in 3er- bis 5er-Teams auf mehreren kleinen Spielfeldern nebeneinander, steigt die Spielintensität und verstärkt sich die Beteiligung am Spiel. Vor dem Spiel werden kleine Teams gebildet und einfache Regeln vereinbart.
Beobachten und variieren: Während einer Lektion sollen sich die Kinder anhand von zahlreichen Varianten mit dem Fussball anfreunden. Im Spiel haben sie Erfolgserlebnisse und können ihre Kreativität einsetzen. Während des Spiels beobachtet die Lehrperson das Geschehen aufmerksam und nimmt allfällige Anpassungen vor.
Über das Spiel reden: Spielen löst intensive Gefühle wie Freude, Glück und Stolz, aber auch Ärger, Wut und Enttäuschung aus. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder den Umgang mit diesen Emotionen lernen und üben. Die Lehrperson kann mit den Kindern Spielsituationen oder Verhaltensweisen nach dem Spiel besprechen. Dabei soll das Erlebnis, das Lernen oder die Kooperation im Fokus stehen und nicht in erster Linie der Sieg oder die Niederlage.
Praktische Hinweise
- Alle spielen mit (möglichst keine Ersatzspieler).
- Jedes Kind hat (s)einen Ball.
- Material zu Beginn der Stunde aufstellen und im weiteren Verlauf der Lektion einsetzen.
- Geschichte als roter Faden.
- Kleine Gruppen und viele Tore garantieren viel Freude und Bewegungszeit.
- Weiche Bälle verwenden.
- Dabeibleiben statt ausscheiden.
- Regeln gemeinsam festlegen und einhalten.
- Spiel ohne Schiedsrichter.
- Vermeiden von Wartezeiten.
- Unser methodischer Fahrplan: Offen starten, üben, dann wetteifern.