Vorschaukeln mit ½ Drehung
20101
½-Drehung: Schaukeln bis zur C+-Pose am Ende des Vorschaukelns. Im toten Punkt (Umkehrpunkt) streckt der Turner den Körper zur I-Pose und dreht gleichzeitig die Füsse ein (Rist zum Boden). Die Bewegung der Füsse beim Eindrehen erfolgt nach vorne oben. Eine halbe Drehung um die Längsachse des ganzen Körpers erfolgt unmittelbar. Die Ohren bleiben zwischen den Armen. Die halbe Drehung endet im I/leichten C- und stellt somit das Ende eines Rückschaukelns dar.
Der Schultergürtel muss in jeder Übung entspannt bleiben.
Allgemeiner Hinweis: Die technisch korrekte Bezeichnung für das Turnen an den Schaukelringen ist Schaukeln (Vor- und Rückschaukeln). In der Umgangssprache wird diese Bewegung oft mit Schwingen gleichgesetzt (Vor- und Rückschwingen).
«Mit den Zehen eine Schraube in die Wand drehen» – Metapher für die Bewegungsvorstellung beim Drehen.
Effektiv und vorausschauend trainieren
Im Geräteturnen gibt es fünf Erscheinungsformen zu beobachtbaren und erlernbaren Bewegungsmustern. Je besser deine Turnerinnen und Turner diese entwickelt haben, desto einfacher und schneller lernen sie auch dieses spezifische Turnelement. Fokussiere dich deshalb im Lernprozess auf vielfältige Trainingsformen zur Erscheinungsform:
Vollständige Aufbaureihe

Die Turnerin liegt in Rückenlage auf dem Boden, die Arme in der Hochhalte. Der Bauchnabel ist gegen die Wirbelsäule gezogen, der Blick zu den Füssen gerichtet. Die Partnerin hebt die Füsse an (C+-Pose). Die Turnerin verlängert eine Körperseite und leitet mit Unterstützung der Partnerin die Drehung (I-Pose) ein. Die Ohren bleiben zwischen den Armen.
Die Turnerin lässt sich im Hang von einer Helferin nach vorne ziehen und verlängert von C+ über ein I. Eine halbe Drehung ausführen lassen.

Als Orientierungs- und Timinghilfe kann eine Matte (16er) im Vorschwungbereich aufgestellt und von einem Leiter fixiert werden. Das Vorschaukeln erfolgt mit gegrätschten Beinen über die Matte, die Drehung anschliessend oberhalb von dieser. Beim Rückschwung werden die Beine wieder gegrätscht um die Matte zu passieren.

Varianten Endform:
- Mehrere ½-Drehungen nacheinander ausführen (eindrehen im Vorschaukeln, ausdrehen im Rückschaukeln).
- 1⁄1-Drehung im Vor- oder Rückschaukeln.
Bei der ganzen Drehung wird der Drehimpuls explosiver eingesetzt.

½-Drehung zum Niedersprung: Schaukeln bis zur C+-Pose am Ende des Vorschaukelns. Dann führt die Turnerin eine ½ Drehung aus, lässt die Ringe los und landet über eine C+-Flugphase im Stand. Die Arme bleiben immer in der Hochhalte und die Ohren zwischen den Armen.
Bei den ersten Ausführungen stellt sich der Leiter auf die Niedersprungmatte und begleitet die Landung.
Die gängigsten Fehlerbilder
beobachten | beurteilen | beraten |
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Keine Schwungsteigerung. | Drehung erfolgt zu früh. | Das Vorschaukeln zu Ende führen (C+, Füsse anschauen), bevor die Drehung ausgelöst wird. Die Turnerin soll die Drehung erst im toten Punkt ausführen. |
Die Drehung verläuft nicht dynamisch. | Die Turnerin hat Probleme, die Drehung bis zum Schluss auszuführen. Die Schultern sind nicht locker. | Die Hangposition überprüfen beim Vorschwung und der Drehung, den KSP weit weg von den Ringen führen, die Ohren bleiben zwischen den Armen. |
Die Arme werden gebeugt. | Schwung ist nicht harmonisch. | Zwei Socken zwischen Arme und Ohren einklemmen. Diese dürfen bis zum Ende der Drehung nicht herunterfallen. |