Kanon
Der Kanon ist eine Form von Wiederholung, bei der die Interpreten ihre Bewegungen zeitlich verschoben ausführen.
Diese Form ermöglicht Einheit und Vielfalt zugleich. Man unterscheidet zwischen striktem Kanon (aufeinanderfolgend, simultan oder kumulativ) und freiem Kanon.
Strikter Kanon
Video: Ausgehend von einer 4 × 8-Folge präsentieren Lynn, Marla, Mara (C) und Annika (D) (von rechts nach links) die folgenden Kanonformen: aufeinanderfolgend (überlappend), simultan und kumulativ (Basis- und freiere Version).
Anmerkungen:
- Der aufeinanderfolgende und der kumulative Kanon (Basisversion) sind besonders zu Beginn eines Programms interessant, weil die Interpreten nacheinander beginnen können. Mitten im Programm hingegen haben diese Kanonformen den Nachteil, dass manche oder alle Interpreten zu bestimmten Zeitpunkten inaktiv bleiben müssen. Die Lehrperson muss entscheiden, ob diese Aktivitätslosigkeit die Präsentation aus dem Gleichgewicht bringt.
- Bei einem simultanen oder kumulativen Kanon (freiere Version) fällt diese Problematik weg. Im ersten Fall beginnen und schliessen alle Interpreten zusammen ab. Im zweiten Fall kann die Lehrperson ein Gleichgewicht zwischen Bewegung und Stillstand schaffen.
- Das folgende Bild inszeniert vier Interpreten, lässt sich aber ohne Weiteres auf mehr oder weniger Teilnehmende sowie auf Gruppen anpassen.
Freier Kanon
Wie die Bezeichnung sagt, ist der freie Kanon eine offenere Variante. Die Kompositionen werden aufeinanderfolgend oder simultan mit räumlichen Variationen (Ebene, Richtung, Orientierung, Standort auf der Bühne), mit zusätzlich eingefügtem Material oder mit Pausen ausgeführt.