Einen Wochenplan innerhalb von 30 Minuten erstellen
Ein Wochenplan ist mehr als nur ein Organisationstool. Richtig angewendet motiviert er, schafft Freiraum und macht auch die kleinsten Erfolge spürbar. Dabei gibt er Athleten, Athletinnen sowie Coaches Sicherheit, hilft zu strukturieren und zu priorisieren. Er dient zudem als Instrument, um in der Retrospektive Lücken oder Erfolgsmuster aufzuzeigen.
Blog-Beiträge der Trainerbildung Schweiz (TBS)
Die Trainerbildung Schweiz (TBS) baut ihr digitales Angebot zur Unterstützung von Trainerinnen und Trainern stetig aus. Dazu publizieren wir regelmässig spannende Blog-Beiträge sowie Tipps und Tricks für Training und Wettkampf.
Autorin: Sandrine Roditscheff, ehemalige Mitarbeiterin Trainerbildung Schweiz
In der folgenden Anleitung stellen wird das 6-Schritte-Modell vor. Ob digital oder mit Stift, Post-its und Papier – das Modell kann jederzeit und überall einfach umgesetzt werden. Es ist strukturiert und gleichzeitig flexibel, sodass es sich für die Planungen der Athletinnen und Athleten sowie Coaches sehr gut geeignet. Denn einerseits sind im Alltag z.B. Trainingstermine in der Regel stark vorgegeben. Andererseits muss jederzeit auf veränderte Situationen agiert und reagiert werden können.
Das Ziel dieser Modellanwendung ist die Übersicht über die gesamte Woche zu gewinnen und dabei die Planung prozessorientiert zu gestalten.
1. Wochenstruktur festlegen
Das Raster für den Wochenplan wird vorbereitet (X-Achse: Wochentage; Y-Achse: Zeit). Die sich wiederholenden Terminslots (Inhalte) werden in den Wochenplan integriert: Training, Erholung, Mahlzeiten, Schule/Arbeit, Transfer
2. Tasks sammeln
Alle Aufgaben/Tätigkeiten für die kommende Woche werden auf Post-its aufgeschrieben.
3. Task-Dauer einschätzen
Auf jedes Post-it mit einer Aufgabe/Tätigkeit wird die Dauer (Umfang in Minuten) aufgeschrieben. Pufferzeit (ca. 30%) nicht vergessen.
4. Tasks priorisieren
Die Prioritäten werden anhand von folgendem Schema auf die Post-its mit den Aufgaben/Tätigkeiten geschrieben.
- A. = Müssen sofort erledigt und terminiert werden
- B. = Sind nicht sehr dringend, aber sehr wichtig, sollten terminiert werden
- C. = Sind weder wichtig noch dringlich, können nach Möglichkeiten erledigt werden
5. Tasks verteilen
Das vorbereitete Wochenplan-Raster, mit den sich wiederholenden Terminslots, wird mit den Aufgaben/Tätigkeiten-Post-its anhand der folgenden Reihenfolge ergänzt:
- A-Aufgaben/Tätigkeiten
- B-Aufgaben/Tätigkeiten
- Soziale Kontakte
- Freizeit
- C-Aufgaben/Tätigkeiten
6. Kontrolle und Retrospektive
- Nach der Erstellung sollte der Wochenplan auf Pufferzeiten überprüft werden
- Nach jedem Tag: Erledigte Aufgaben/Tätigkeiten werden vom Wochenplan genommen. Nicht erledigte Aufgaben/Tätigkeiten werden auf die Folgetage verschoben
- Am Ende der Woche wird Punkt 2 wiederholt, dabei werden nicht erledigte Aufgaben/Tätigkeiten auf die nächste Woche verschoben.
Weitere Überlegungen
Tipps und Tricks
- Übung macht den Meister. Nur mit der täglichen bzw. wöchentlichen Anwendung, Erstellung, Kontrolle und Adaption kommt man zum gewünschten Outcome.
- Das Modell wird prozessorientiert angewendet. Das bedeutet, dass an jedem Abend der vergangene Tag und die Planung reflektiert wird und die nächsten Tage, falls notwendig, anhand der gewonnenen Erkenntnisse angepasst werden.
- Der Wochenplan wird in der Regel am Sonntagabend oder Montagmorgen erstellt.
Die richtige Form finden
Es gibt viele Varianten, wie ein Wochenplan erstellt werden kann. Je nach Präferenz der Athletin, des Athletens oder des Coaches kann eine digitale oder eine analoge Variante zum gewollten Outcome führen. Dabei gilt das Motto «Ausprobieren vor Studieren».
Hier werden folgende zwei Varianten vorgestellt: