Schwerpunkt 11/2021

Erfolgserlebnisse für alle Kinder

Die Herausforderung ist gross, allen Schülerinnen und Schülern im Rahmen des obligatorischen Sportunterrichts gerecht zu werden. In diesem Schwerpunkt zeigen wir auf, warum es sich lohnt dranzubleiben und geben Tipps im Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die keine kleinen Messis oder Ronaldos sind. 
Evolution vom Sportmuffel zum Sportbegeisterten.

Sportlehrerinnen und -lehrer wissen, dass es manchmal fast unmöglich ist, Schülerinnen und Schülern (SuS) mit Übergewicht oder motorischen Defiziten gerecht zu werden. Sie berühren den Ball fast nie, springen kaum einen Meter, haben Probleme mit dem Stütz am Barren, die Rolle vorwärts überfordert sie. Ein solches Scheitern ist im Schulsport für alle sichtbar und kann erheblich zu einem verminderten Selbstwertgefühl beitragen.

Laut dem neusten Kinder- und Jugendsportbericht «Sport Schweiz 2020» gibt es in der Schweiz nur zwei bis 3 Prozent Kinder und Jugendliche, die nie einen Zugang zum Sport finden. Von diesen haben jedoch zwei Drittel im obligatorischen Schulsport gemischte Erfahrungen (51%) oder eher schlechte Erfahrungen (20%) gemacht (vgl. Lamprecht et al. 2021, S. 25).

Lösungsvorschläge für kritische Unterrichtssituationen

Das Schwerpunktthema geht der Frage nach, wie man diesen Schülerinnen und Schülern im obligatorischen Schulsport mehr Erfolgserlebnisse ermöglichen kann. Dazu wurden zu allen sechs Kompetenzfeldern des Lehrplan 21 Fallbespiele erfunden, welche so oder ähnlich den meisten Sportlehrpersonen bekannt sind.

Die Lösungsvorschläge orientieren sich an den fünf Quellen des Selbstkonzepts und geben Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben. Vermutlich wirken einige davon sonderbar oder gar irritierend. Doch vielleicht führt genau dieser unkonventionelle Zugang dazu, dass zum Beispiel auch die etwas übergewichtige Sarah oder der schlaksige Florian vor Freude durch die Sporthalle rennen.

Erprobte Praxisbeispiele

Die Umsetzungsideen basieren auf dem Projekt «FunFit», das auch von Jugend+Sport unterstützt wird. Im Gegensatz zum Projekt – das weniger leistungsstarken Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Sportlektion in einem geschützten Rahmen ermöglicht – sollen Sportlehrerinnen und Sportlehrer dazu animiert werden, diese Förderungsideen im Rahmen des obligatorischen Unterrichts einfliessen zu lassen.

Dessen Gründer und Projektleiter ist gleichzeitig Autor dieses Schwerpunktes. Er lässt dafür seinen Erfahrungsschatz als Sportlehrperson auf Stufe Sek. 1 einfliessen und stellt sein Praxiswissen als Inspirationsquelle zur Verfügung.

Darüber hinaus liefern wir eine FunFit-Beispiellektion aus dem freiwilligen Schulsport. Diese bietet Ideen für eine Adaptation an den obligatorischen Sportunterricht und enthält direkte Feedbacks von Schülerinnen und Schülern, die im Rahmen einer Evaluation des Projektes stattgefunden hat.


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