Starker Beckenboden bei Frauen

Funktionen

Der Beckenboden stützt die Organe, sorgt für Kontinenz und Stabilität und ermöglicht Entspannung sowie Leistungsfähigkeit. Im Sport ist er besonders gefordert, da er hohen Belastungen standhalten muss und Verletzungen vorbeugt. Ein starker Beckenboden steigert nicht nur die Leistung, sondern schützt auch vor Beschwerden wie Schmerzen oder Urinverlust. Doch was passiert, wenn er geschwächt ist?

Der Beckenboden erfüllt zwei wesentliche Aufgaben:

  • Stützen und Anspannen: Er stützt die inneren Organe wie Blase, Gebärmutter und Darm. Durch Anspannung sorgt er für Kontinenz.
  • Entspannen: Loslassen während der Entleerung und während der Sportaktivitäten, um maximal anspannen zu können, schnellkräftig und ausdauernd zu sein.
Starker Beckenboden bei Frauen: Funktionen

Diese Funktionen laufen meist unbewusst ab, doch der Beckenboden kann gezielt aktiviert werden – etwa im Training oder bei Belastungssituationen, um Urinverlust zu vermeiden. Auch in der Sexualität spielt er eine Rolle, da er die Erregung und deren Steuerung beeinflusst. Seine Fähigkeit, sowohl kraftvoll als auch ausdauernd zu arbeiten, macht ihn besonders vielseitig.

Herausforderungen für den Beckenboden im Sport

Der Beckenboden wird im Sport stark beansprucht und muss vielfältige sowie teilweise starke Belastungen abfedern. Seine optimale Funktion ist entscheidend für:

  • Stabilität und Haltung des Körpers,
  • eine ausgeglichene Druckverteilung bei Krafteinwirkungen auf das Gewebe, Organe und Muskeln,
  • Verletzungsprävention bei intensiven Bewegungen.

Zusammenspiel der Muskulatur

Der Beckenboden arbeitet eng mit Rumpf-, Rücken- und Zwerchfellmuskulatur zusammen, um Stabilität zu gewährleisten und die Druckverteilung bei Krafteinwirkungen auf das Gewebe des Rückens, der Organe, der Bauchwand und des Beckenbeodens selber auszugleichen. Ist eine dieser Muskelgruppen zu schwach, kann dies zu Überlastungen und Verletzungen führen.

Besondere Belastungen: Impact-Sportarten

Impact-Sportarten wie Laufen, Springen oder Stop-and-go-Bewegungen stellen grosse Anforderungen an den Beckenboden, da sie Stösse, Druck und Erschütterungen verursachen – besonders bei schnellen Richtungswechseln, die abgefedert werden müssen. Auch das Heben von Gewichten erfordert eine stabile Beckenbodenmuskulatur.

Warum ein starker Beckenboden wichtig ist

Ein starker Beckenboden kann schützen:

  • Vor Verletzungen: Überlastung und Dysfunktionen werden vermieden,
  • Vor Beschwerden: Schmerzen und ungewollter Urinverlust können verhindert werden.

Andere Beschwerden eines schwachen Beckenbodens bleiben betroffenen Athletinnen oft lange unbemerkt. In diesem Artikel gehen wir auf die Folgen solcher Dysfunktionen ein.

Digitaler Lernbaustein «Der Körper der Frau im Sport»

Der von Swiss Olympic und Jugend+Sport entwickelte digitale Lernbaustein «Der Körper der Frau im Sport» behandelt die anatomischen und physiologischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern sowie deren Auswirkungen auf das Training und die Trainingsplanung. Am Ende des Lernbausteins erläutert die Sportmedizinerin Sibylle Matter Brügger die vermeintlichen Fakten oder Mythen.