Methodisch-didaktische Anregungen
Spielleitende sollen sich vorgängig diese Fragen stellen: Wie erreiche ich eine hohe Lern- und Bewegungszeit mit einer grossen, heterogenen Klasse oder Trainingsgruppe? Und wie kann ich die Ziele der einzelnen Spielenden überprüfen?
Ganzheitlicher Spielgedanke – von Anfang an spielen
Alle wollen spielen – keine losgelösten Technikübungen absolvieren! Spielsituationen ermöglichen den Spielenden taktisch zu denken, Entscheidungen zu fällen und gemeinsam mit Teammitgliedern Probleme zu lösen. Viele Ballkontakte sind für Spielende wichtig, aus diesem Grund gilt es die Endform Mini-Faustball anfangs zu vereinfachen und anzupassen, damit ein Spielfluss aufkommt.
Intensität
Hohe Intensität erreichen wir durch viele Spielfelder, kleine Teams und kurze Erklärungen. Dies ist auch ein Grund, warum mit wenigen Regeln gestartet wird und im Verlauf der Spielphasen Veränderungen, Ergänzungen, Erweiterungen vorgenommen werden. Das Vorzeigen einer Spielform mit einem Team, Hallenpläne und Wiederholungen (z.B. gleiches Abschlussspiel) sparen viele Erklärungen.
Die Steigerung der Intensität ist physisch wie auch kognitiv möglich.
Mögliche Zusatzaufgaben sind:
- Auftrag nach jeder Ballberührung: In Liegestützposition gehen, Wand berühren;
- Auftrag nach jedem Rückschlag/Smash: Rotation der Positionen, Abklatschen im Team usw.;
- Wer den ersten Ball abnimmt, muss anschliessend z.B. die Wand berühren, wer das Zuspiel macht und den Ball ins andere Feld spielt, hat eine andere Aufgabe.
Heterogenität/Teambildung
Spielen macht Spass, wenn das Gegnerteam ungefähr das gleiche Niveau hat. Deshalb ist es sinnvoll, ausgeglichene Teams zu bilden (Fortgeschrittene gegen Fortgeschrittene, Einsteiger gegen Einsteiger). So können auf den verschiedenen Spielfeldern unterschiedliche Regeln vereinbart werden.
Fairplay/Schiedsrichter
Auch im Spitzenfaustball wird Fairplay gelebt. Regelverstösse wie z.B. Doppelberührungen werden durch Handerheben angezeigt. Beim Mini-Faustball braucht es keine Schiedsrichter. Können sich die Teams nicht einigen, wird der Ballwechsel wiederholt. Das ritualisierte Begrüssen sowie das Gratulieren nach dem Spiel gehört zum Faustball. Den Sieg des Gegnerteams anerkennen, gratulieren oder fürs Spiel danken, sind wertvolle Haltungen und erste Schritte, negative Gefühle zu überwinden.
Beurteilung
Während einzelnen Spiellektionen und im abschliessenden Turnier ist der Einsatz dieses Beurteilungsrasters möglich. Neben der Fremdbeurteilung durch die Lehrperson, Trainer oder Mitspielenden ist auch der Vergleich mit der eigenen Selbsteinschätzung wichtig. Es ist sinnvoll, den Fokus auf nur ein Kriterium pro Spielphase (oder Lektion) zu legen. Um Fortschritte zu visualisieren, können zu verschiedenen Zeitpunkten dieselben Kriterien beurteilt werden (z.B. mit unterschiedlichen Farben).
Schule Lehrplan 21 – Kompetenzen
Nach sechs bis acht Lektionen können die Schülerinnen und Schüler am Ende des Unterrichtsvorhabens in einem Turnier zeigen, dass sie folgende Teilkompetenzen erreicht haben: