Spielen lehren
Dieser Bericht bietet J+S-Leiterpersonen viele grundlegende Informationen sowie praktische Tipps zu ihrer Rolle als Leiterperson in Spiellektionen und -trainings.
Kindergerecht spielen
Kinder wollen von sich aus spielen. Leiterpersonen müssen wissen, wie sie den 5- bis 10-Jährigen das Spielen vermitteln, damit sich die erhofften Spiel-, Bewegungs-, Gemeinschafts- und Erfolgserlebnisse einstellen.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
Alle Kinder spielen mit
- Kleine Teams – angepasste Spielfelder.
- Dabeibleiben, statt ausscheiden.
- Keine Ersatzbank – vermeiden von Wartezeiten.
Kindergerechte Vermittlung
- Spass und Freude am Spiel vermitteln.
- Den Kindern Raum und Zeit geben, damit sie selber entdecken und erfahren können.
- Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Dem Entwicklungsstand angepasste Spiele auswählen.
Kindergerechtes Material
- Kleinere/grössere, weichere, langsamere Bälle.
- Kleinere/kürzere, leichtere Schläger und Stöcke.
- Kleinere/grössere, unterschiedliche Ziele (Tore usw.)
Vor dem Spiel: Optimale Voraussetzungen schaffen
Die Leiterperson kann optimale Voraussetzungen schaffen, indem sie bei der Vorbereitung eines Spiels einigen Punkten besondere Beachtung schenkt. Dadurch kann den Kindern der Einstieg ins Spiel erleichtert werden.
- Wenige und einfache Spielregeln einführen
- Geeignete Spielfelder festlegen und gut sichtbar markieren
- Für eine sichere und hindernisfreie Spielumgebung sorgen
- Kindgerechtes Spielmaterial einsetzen
- Passende Gruppen bilden und diese gut sichtbar kennzeichnen
- Ein Spiel knapp, klar und in einfacher Sprache vermitteln
Während des Spiels: Leiten, beobachten und variieren
Ein Spiel macht Spass, wenn es alle Kinder begreifen. Deshalb macht es Sinn, genügend Zeit und Wiederholungen einzusetzen, damit die Kinder das neue Spiel verstehen.
- Das Spiel begleiten und Punkte für die Kinder gut sichtbar zählen
- Das Spiel aufmerksam beobachten , beurteilen und falls nötig beratend eingreifen.
- Das Spiel angemessen variieren
Nach dem Spiel: Für einen optimalen Abschluss sorgen
Spielen löst intensive Gefühle wie Freude, Glück und Stolz, aber auch Ärger, Wut und Enttäuschung aus. Deshalb ist es wichtig, dass die Kinder den Umgang damit lernen und üben.
Am Ende jeder Lektion oder jedes Trainings sollten die Kinder positiv gestimmt sein, um motiviert wiederzukommen. Deshalb nimmt der Abschluss des Trainings eine wichtige Rolle ein.
Nachfolgend werden mögliche Ansätze aufgezeigt, um Leiterpersonen in emotionalen Situationen zu unterstützen.
- Mit den Kindern über das Spiel reden
- Umgang mit Sieg und Niederlage lernen
- Faires Verhalten thematisieren
- Rituale und beruhigende Spielformen einsetzen
Viele praktische Tipps zu den oben genannten Inhalten, zum Beispiel Ideen zur Gruppenbildung, finden Sie im J+S-Kindersport-Lehrmittel «Spielen».