Parkour – Trainingsformen zu den Erscheinungsformen

Unterschiedliche Objekte kreativ und zielorientiert zum Schwingen nutzen

Nicht nur horizontale Reckstangen sind zum Schwingen da. Auch vertikale Stangen und weitere unterschiedliche Objekte eignen sich. Deshalb befinden sich auch sogenannte «Pole-swings» unter den Parkour-Moves. Schwingen ist ein Mittel zum Zweck: Man schwingt immer mit einem genauen Ziel. Variationen sind aber erwünscht, und die Kinder und Jugendlichen nehmen eine möglichst offene Haltung dem Schwung gegenüber ein.

Parkour – Trainingsformen zu den Erscheinungsformen: Unterschiedliche Objekte kreativ und zielorientiert zum Schwingen nutzen
Foto: Ludovic Vergères

Weitere Trainingsformen F2/F3


Mondkick (Kräftiges Schwingen) (F2)

Für diese Übung brauchst du Stangen und dicke Matten. Ein/e Parkourist/in hängt an der Stange, der/die andere gibt einen Startschwung (im Lendenwirbelbereich). Die Aufgabe ist es, in der Vorwärtsbewegung den Rumpf anzuspannen und die Beine nach vorne zu kicken (Bananenposition). Beim Rückschwung ist das Ziel die gestreckte Position.

Variationen

  • Die Teilnehmenden wenden die Schwungtechnik ohne Unterstützung an (+)
  • Ein Kissen so halten, dass der/die Parkourist/in bei der Vorwärtsbewegung noch knapp in dieses kicken kann; den Abstand laufend verändern (das Kissen verschafft einen Referenzwert und motiviert, ihn zu überschreiten) (+/−)
  • Analog auf Ringe übertragen mithilfe des Abstossens am Boden (−)

Weitere Kategorien: Kreatives Hängen (Griffkraft), zielorientiertes Loslassen der Stange


Return (F3)

Für diese Übung brauchst du eine Stange, woran sich die Teilnehmenden hängen und schwingen können. Sie schwingen mehrmals hin und her (siehe Übung «Mondkick»). Kurz vor dem vorderen toten Punkt machen sie eine halbe Drehung, indem sie die gestreckten Beine nach oben und in die gewünschte Drehrichtung kicken. Bei der Drehung um die eigene Längsachse lassen sie die Hände los, danach halten sie sich wieder an der Stange und schwingen, falls möglich, weiter.

Variationen

Viele Parkourist/innen wenden eine andere Technik an. Bei der halben Drehung hilft neben der Hüfte auch das entgegengesetzte Bein mit, indem sie dieses kurz vor dem toten Winkel in die Drehrichtung kicken. So benötigen sie weniger Kraft aus der Hüfte.

  • Mehrere Returns nacheinander ausführen (+)
  • Sich beim Return mit einer Hand an der Stange halten (mehr Kontrolle) (−)
  • Mit angezogenen Beinen ausführen (weniger Schwung, aber mehr Kontrolle) (−)

Helfen und sichern: Unterstütze die Parkourist/innen beim Schwingen. So sparen sie Kraft für den Return.


Laché Präzisionssprung (F3)

Voraussetzung für diese Übung ist das weite Abschwingen. Du brauchst eine Stange, an die sich die Parkourist/innen hängen können, und eine erhöhte Fläche in einem selbst gewählten Abstand zur Stange. Nach einem Explosivstart oder mehrmaligem Schwingen folgt der Laché Präzisionssprung. Hierbei springt der/die Parkourist/in, ähnlich wie beim Weitschwung, kurz vor dem toten Punkt ab. Die Beine sind nach dem Schwingen um einiges schneller als die Arme und Hände. Um nicht in Rücklage zu geraten, muss er/sie beim Laché mit den Händen ziehen. Der Blick richtet sich stets auf die Kante der erhöhten Landefläche. Ziel ist es, präzis und mit angemessenem Kraftaufwand zu landen und stehen zu bleiben, also den Laché zu «sticken».

Variationen

  • An die Stange springen und den Laché direkt im Anschluss ausführen (+)
  • Die erhöhte Fläche falls möglich variieren (+/−)
  • Auf einer definierten Markierung landen, ohne zu sticken (−)

Helfen und Sichern: Die Übung zuerst mit einer tiefer platzierten Stange ausführen. So üben die Kinder und Jugendlichen diesen Teil des Lachés unter sichereren Bedingungen.

Tipps und Tricks: Die Ziehbewegung mit den Armen ist für die meisten neu und deshalb schwierig. Sag ihnen, sie sollen auf deine Arme schauen, wenn du den Trick vormachst. So können sie es sich besser vorstellen. Nutze zudem eine Metapher, z. B. dass sie «die Stange nach hinten wegschmeissen» sollen, wenn sie den Laché ausführen.