Rafroball als integrative Sportart
Jeweils im Juli wartet mobilesport.ch mit einem Mini-Dossier auf. Im Zentrum stehen dabei kurze Video-Reportagen über ein Thema im Zusammenhang mit Sport und Behinderung. Die mobilesport.ch-Redaktoren entdecken dabei die Sportart Rafroball: eine Aktivität, die Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bietet, sich gemeinsam mit Nicht-Behinderten körperlich zu betätigen. Und nicht nur das.
Teamsport ist auch mit motorischen, sensorischen, visuellen, auditiven oder anderen Behinderungen bestens möglich. Dies zeigt sich am Beispiel «Rafroball». Eine Sportart, die sowohl Menschen mit als auch solchen ohne Behinderung intensive Momente während eines Trainings oder an Wettkämpfen ermöglicht.
Um mehr über diesen Sport zu erfahren, haben Mitglieder der Redaktion mobilesport.ch voller Neugier an einer Trainingseinheit der Rafro Bern-Gruppe in Ostermundingen (BE) teilgenommen. Die Eindrücke dieses Abends hielten sie mit dem Smartphone fest. Entstanden sind daraus kurze Clips, die jeweils einen besonders relevanten Aspekt dieser Erfahrung illustrieren. Christophe Murisier, Coach und Mitbegründer der Rafro Bern-Gruppe, erzählt dabei auch über seine Beweggründe, die ihn dazu brachten, eine Ausbildung als Behindertensport-Leiter zu absolvieren.
Die enge Begegnung mit einer noch wenig bekannten Disziplin in diesem besonderen Umfeld hat den Redaktoren besondere Emotionen beschert – und sie beim Erlernen bzw. Befolgen der Spiel-Regeln auch vor die eine oder andere Schwierigkeit gestellt.
Stehend, sitzend, auf dem Rollstuhl
Beim Rafroball setzen sich Nichtbehinderte in einen Rollstuhl, um mitzuspielen. Oder sie wählen die Rolle des Motors. D.h. sie stossen den Rollstuhl eines Teamkameraden mit Behinderung.
Ein Team besteht jeweils aus fünf Mitgliedern, davon maximal zwei Spieler ohne Behinderung. Das Spiel dauert zwei Mal 15 Minuten und wird von drei Schiedsrichtern geleitet: dem Hauptschiedsrichter auf dem Spielfeld, einem Schiedsrichter, der die Ergebnisse notiert und dem Schiedsrichterassistenten, der mit seiner Flagge die Fouls und Regelübertretungen signalisiert – die im Übrigen für die Redaktoren besonders herausfordernd waren.
Ein Sport mit Schweizer Wurzeln
Rafroball wurde vor rund zwanzig Jahren von vier Freunden aus Siders im Kanton Wallis erfunden und entwickelt. Die vier wollten gemeinsam Sport treiben, da aber einer von ihnen im Rollstuhl sass, war das gar nicht so einfach. So haben sie Elemente aus Teamsportarten wie Fussball, Handball und Basketball zusammengewürfelt, ein paar neue Regeln beigefügt und ein Team gegründet, das sich fortan dem Rafroball widmete. Der Name dieser für alle zugänglichen Sportart entstand aus den Initialen ihrer Familiennamen: Thierry RApillard, Lionel und Jonas FROssard, Prinz BALLestraz.