Die Spielsportart ohne Spielfeldbegrenzung
So weit, so hoch oder so kurz wie man kann – alles ist möglich. Um im Roundnet einen Punkt zu gewinnen, sind der Schlagvariation und -kreativität kaum Grenzen gesetzt. Als dynamisches 360° Grad-Spiel ohne Spielfeldaufteilung oder -begrenzung eröffnet es eine Vielfalt an Möglichkeiten.
Das Spiel kann auf jedem Untergrund aufgestellt und gespielt werden. Spielfeldmarkierungen werden nicht zwingend benötigt. Insgesamt geht bei der Spielorganisation durch den unkomplizierten, schnellen Aufbau der Roundnet-Netze kaum Zeit verloren.
Spielfeldorganisation
Zwischen zwei aufgestellten Netzen sollte ein Abstand von mindestens 5m eingehalten werden, sodass sich die Spielenden nicht in die Quere kommen. Mit steigendem Spielniveau weitet sich auch der benötige Platz zwischen den Netzen aus. Bei sehr grossen Gruppen sind koordinative Aufgaben neben den Feldern (z. B. Passen zu zweit) oder konkrete Beobachtungsaufträge (siehe Reflexionsfragen) möglich. Falls nicht genügend Roundnet-Netze zur Verfügung stehen, können alternativ auch Gymnastikreifen auf den Boden gelegt werden und als Spielgeräte verwendet werden.
Spielablauf
Für das Spiel werden zwei Teams à zwei Spieler/-innen gebildet. Vor jedem Aufschlag stellen sie sich im 90°- Grad-Winkel um das Netz (Grundpositionen). Die zwei Teammitglieder stehen dabei nebeneinander (siehe Abb. 1). Die Grundpositionen befinden sich 2.10m vom Netzrand entfernt. Dieser Abstand kann optional mit einem Kreis um das Netz gekennzeichnet werden. Einfacher wird das Spiel, wenn die Distanz zum Netz für den Aufschlag verringert wird. Der Abstand ist daher zu Beginn eher als Leitmass zu betrachten. Im kompetitiven Spiel sorgt er für einheitliche Fairness.
Das Aufschlagsrecht wird zu Beginn jedes Spiels mittels Schere, Stein, Papier ermittelt. Folgend beginnt z.B. der/die Spieler/-in A aus Team 1 mit dem Aufschlag auf die vis-a-vis stehende Person C aus Team 2. Während des Spiels ist immer das Team im Aufschlagsrecht, das den vorgängigen Punkt erzielt hat. Solange das Team die Oberhand behält, bleibt der/die gleiche Aufschläger/-in, tauscht aber nach jedem Anspiel mit dem Teammitglied die Plätze, um abwechselnd auf den einen oder anderen Gegner zu servieren. Gewinnt Team 2 den Punkt, schlägt es auf. Sobald Team 1 den Punkt zurückerobert, ist es mit dem Aufschlag an der Reihe. Spieler B schlägt auf. Die Aufschlagsreihenfolge unter den 4 Spielenden bleibt während eines Satzes gleich.
Nach dem Aufschlag existieren während des Ballwechsels keine Positionen oder Spielfeldhälften mehr. Die vier Spielenden können sich frei um das Netz bewegen. Dabei versucht das annehmende Team mit einer, zwei oder drei Ballberührungen den Ball zurück auf das Netz zu schlagen.
Fairplay
Fairplay ist ein zentraler Aspekt im Roundnet. Regelverstösse, wie z. B. Doppelberührungen des Balls oder eine Netzberührung, werden sofort durch Handheben eingestanden – auch im Spitzensport. Zusätzlich können sie vom gegnerischen Team «gecallt» werden (siehe Calls/Begriffe). Können sich die Teams bei einem Punkt nicht einigen, wird der Ballwechsel wiederholt.