Rugby

Fairness und Respekt im Vordergrund

Rugby in der Schule? Der Teamsport ist mit vielen Vorurteilen behaftet und wird in seinen wahren Werten oft verkannt. Ein Plädoyer für Rugby in der Schule.
Rugby: Einen Versuch wert
Rugby ist ein Sport für alle, Mädchen genauso wie Knaben.

Rugby ist ein Kontaktsport, bei dem zwei Teams fair und respektvoll um Ball und Raumgewinn kämpfen. Das Spiel wird mit zwei Teams à fünfzehn, zehn oder sieben Spieler gespielt. Durch Tragen, Passen, Kicken oder Niederlegen des Balles sollen so viele Punkte wie möglich erzielt werden.

Ergreifen Sie die Gelegenheit!

Rugby eignet sich für jeden Schüler und jede Schülerin. Alle können sofort mitspielen. Das Spielprinzip ist einfach und erfordert zu Beginn keine bestimmten technischen Fertigkeiten. Auch der geschickteste Schüler braucht zu jedem Zeitpunkt seine Mitspieler, um vorwärts zu kommen.

Das unterscheidet Rugby von anderen Sportspielen, wo die Beherrschung des Dribbelns oft den Alleingang ermöglicht. Rugby eignet sich deshalb auch gut bei motorischen oder physischen Unterschieden in der Klasse. Es lehrt die Schüler, sich mit den anderen zu organisieren, Berührungen zu akzeptieren und Emotionen zu kontrollieren.

Neue Rollenverteilung

Rugby unterscheidet sich bereits in den Grundlagen von zahlreichen anderen Spielen: Beim Rugby darf man – ja man muss sogar – mit dem Ball in den Händen laufen, den Ball nur nach hinten passen und den Ballbesitzer tackeln. Die regelkonforme körperliche Auseinandersetzung ist daher die erste Herausforderung, die es zu lösen gilt. Dies ist gerade in gemischten Klassen besonders wichtig.

Das Spiel lancieren

Die Heterogenität unterscheidet eine Klasse von einem Team im Verein. Vor allem im emotionalen Bereich kann dies zu Problemen führen. Das Bilden von Niveaugruppen ist darum die erste Massnahme, die getroffen werden muss.

Die Lehrperson kann durch das Lancieren des Spiels (Eingabe des Balles) die Unterschiede ausgleichen und einige Schüler in eine günstigere Situation bringen. Hierzu einige Tipps:
– Um Kontakte zu reduzieren, hält die Lehrperson den Ball in den Händen. Die Spieler nehmen ihn entgegen.
– Um den Angreifer in eine optimale Position zu bringen, gibt ihm die Lehrperson den Ball in einem bestimmten Abstand von seinem Gegner. Er kann ihn zuwerfen oder -rollen (das zwingt den Spieler, sich aus einer geduckten Position aufzurichten und erst dann auf den Gegner zu prallen).
– Um einem Verteidiger optimale Bedingungen zu schaffen, wirft die Lehrperson den Ball (mehr oder weniger hoch) in die Luft, so dass der Spieler vor dem Kontakt näher kommen kann.