Sportklettern – Trainingsformen zu den Erscheinungsformen Sicherheit

Verantwortungsbewusst sichern und spotten

Innerhalb eines Kletterteams ist eine gute Kommunikation und Vertrauen in die sichernde oder spottende Person sehr wichtig. Eine gute Spotterin oder ein guter Spotter und eine gute Sichererin oder ein guter Sicherer kennen die Kletter- und Boulderregeln, wenden diese an und respektieren die eigenen Grenzen.


Sicherungstraining über mehrere Lektionen

Die Kinder und Jugendlichen sind während des Sicherns zu jeder Zeit aktiv und kennen ihre Grenzen.

Die Kinder und Jugendlichen sind während des Sicherns zu jeder Zeit aktiv und kennen ihre Grenzen.

Voraussetzung: Die Kinder und Jugendlichen wissen, wie sie das Seil in das Sicherungsgerät einlegen.

Zeig die Sicherungsbewegung beim Seileinnehmen, -ausgeben sowie -ablassen. Leite die Kinder und Jugendlichen an, nah an der Wand und seitlich versetzt zum kletternden Kind oder Jugendlichen zu stehen. Achtung: Erst wenn die Seilmanöver am Boden beherrscht werden, kann das Sichern im Toprope mit Hintersicherung erfolgen.

einfacher

  • An einzelnen Posten die Seilmanöver am Boden üben; zuerst langsam und dann in einer normalen Geschwindigkeit ausführen

schwieriger

  • Mit Hintersicherung in einer leichten Route im Toprope klettern (die Klettergeschwindigkeit richtet sich nach dem sichernden Kind oder Jugendlichen)
  • Kleine Stürze im Toprope im dritten Höhensektor mit Hintersicherung dynamisch sichern
  • Mit zusätzlicher Sicherung im Toprope den Vorstieg üben
  • Kleine Stürze (Knoten maximal auf Höhe der Expressschlinge) im Vorstieg mit Hintersicherung dynamisch sichern

Material: Sicherungsgerät, Klettergurte, Seile in der ersten Zwischensicherung umgelenkt (Bodentraining)


Spotten

Die Kinder und Jugendlichen können verschiedene Gewichts- und Kraftverhältnisse einschätzen. Sie antizipieren Bewegungen und beurteilen, wann bzw. wo das Spotten sinnvoll ist.

Die Kinder und Jugendlichen können verschiedene Gewichts- und Kraftverhältnisse einschätzen. Sie antizipieren Bewegungen und beurteilen, wann bzw. wo das Spotten sinnvoll ist.

Die Kinder und Jugendlichen klettern zu zweit vorgegebene Boulder. Definier mit ihnen, wie und wann sie spotten. Beachte dabei die Gewichtsunterschiede der Kinder und Jugendlichen. Führe diese Übung erst durch, wenn alle aus unterschiedlichen Situationen sicher abspringen und abrollen können. Wende ausserdem folgendes Prinzip an: Besser die Kinder nicht spotten lassen als falsch spotten lassen.

einfacher

  • Vorübungen am Boden:
    • Kletterer/in: sich auf Kommando des Spotters/der Spotterin steif wie ein Brett nach vorne fallen lassen; Spotter/in: verschiedene Distanzen testen (von ganz nah bis so weit, dass das Aufrichten noch knapp möglich ist)
    • Gleiche Übung, aber nach hinten fallen lassen
    • Sich aus 60 Zentimeter Höhe in die Arme der Gruppe fallen lassen; die Stärksten dort platzieren, wo der Oberkörper landet (wer fällt, macht sich steif wie ein Brett)
  • Spotten in überhängendem Gelände in Bodennähe

schwieriger

  • Zu zweit: Es werden verschiedene leichte und mittelschwere Boulder geklettert. Dabei macht sich die Kletterin oder der Kletterer vorher Gedanken, wie sie oder er wieder abklettern kann. Die Spotterin oder der Spotter hält den Sturzraum frei.
  • In leicht überhängendem Gelände klettern; Kletterer/in: auf Kommando des Spotters/der Spotterin die Bewegung für zwei Sekunden einfrieren und dann niederspringen; Spotter/ in: den/die fallende/n Kletterer/in auf die Füsse lenken (Achtung: Wer spottet, muss mit ausgestreckten Armen noch die Hüfte erreichen.)
  • Einen langen Quergang mit zwei Schlüsselpassagen definieren; in Dreierteams (oder grösseren Gruppen) absprechen, wer klettert, wer wie und wo spottet und wer das Crashpad verschiebt.

Material: Stationenmarkierungen, Boulderwand mit vielen Tritt- und Griffmöglichkeiten, überhängendes, aber bodennahes Gelände