Beweg dich und lerne!
Entdecken, erforschen, begreifen, lernen: Kleine Kinder setzen ihre ganze Energie dafür ein. Dieser spontane Elan ist wesentlich, denn auf der Grundlage eines gut entwickelten Körpergefühls entfaltet das Kind Fertigkeiten und die soziale Kompetenz, die es für eine erfolgreiche Schulzeit braucht. Im Hinblick auf die Gesamtentwicklung sind während der beiden Kindergartenjahre vielfältige motorische Erfahrungen gefragt.
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Bewegung wird aus Erwachsenensicht allzu oft mit Zerstreuung oder körperlicher Anstrengung assoziiert. Dabei ist sie ein für den Lernprozess zentrales Instrument. Weshalb? Inwiefern hängen Haltung und Lesefähigkeit zusammen? Wieso fördert das Schärfen der Sinne die Aufmerksamkeit?
Sechs Grundthemen
Auf der Grundlage von sechs ausgewählten Grundthemen – Beziehung, Haltung, Sinne, Geschicklichkeit, Zeit und Raum – beleuchtet dieses Monatsthema deren Bedeutung als Vorbedingung einer gelingenden Schulbildung.
Zu jedem der sechs Grundthemen werden entsprechende Aktivitäten vorgestellt. Sie sollen spielerischen Charakter haben und nur wenig Material voraussetzen, so dass sie die Lehrperson problemlos jederzeit im Schulalltag einsetzen kann. Viele der Spielformen lassen sich auch für ältere Kinder anpassen. Es ist überdies sinnvoll, auf bestimmte Vorbedingungen zurückzukommen. Der Körper wächst, die Beziehung zum Gegenüber entwickelt sich, und es tut immer wieder gut, über die körperliche Aktivität festen Boden unter die Füsse zu bekommen.
Geführte Tätigkeiten und Bewegungsecke
Bewegung nützt nicht nur der Gesamtentwicklung des Kindes, sie empfiehlt sich auch im Hinblick auf das körperliche Wohlbefinden. In einer Klasse, die dem Bewegungsdrang gerecht wird, bewegen sich die Kinder regelmässig, geführt oder aus freien Stücken und zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Tagesablauf.
Um dieses Ziel zu erreichen, kann die Lehrperson einerseits geführte Aktivitäten einplanen und andererseits eine «Bewegungswerkstatt» anbieten. In diesem Spielbereich lernen die die Kinder selbstständig (ungeführt), ihre Energie zu dosieren, indem sie sich in einem klar definierten Rahmen innerhalb des Schulzimmers bewegen. Tipps zur Einrichtung einer solchen Bewegungsecke gibt es am Schluss dieses Monatsthemas.
Bei den geführten Aktivitäten geht es darum, sitzende in bewegte Lernaktivitäten umzumünzen. Dazu braucht es keine zusätzlichen Inhalte. Vielmehr werden bekannte Formen zur Einführung, zum Begreifen oder Wiederholen ausgebaut. Mit etwas Übung wird Bewegung zu einem Vermittlungsmedium, das sich natürlich zu den anderen Lerngegenständen gesellt.
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Berichte
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Youp’là bouge! à l’école»
Dieses Pilotprojekt wird derzeit im Kanton Neuenburg für die beiden Kindergarten-Jahre angeboten. die Klassen 1 und 2 vorgeschlagen. Es handelt sich um ein Pendant zum Deutschschweizer Projekt «Purzelbaum Kindergarten». Die Teilnehmer profitieren von einer Grundausbildung von drei Halbtagen und einem zweijährigen Projektnachlauf.
In Youp’là bouge-Klassen bewegen sich die Kinder regelmässig und in verschiedenen Formen: in Begrüssungs- und Übergangsmomenten, in Bewegungspausen, in Bewegungswerkstätten.
Dieses Projekt wird vom Schulamt und dem Gesundheitsamt des Kantons Neuenburg koordiniert und von der Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt.
Die Pädagogische Hochschule der Kantone Bern, Jura und Neuenburg (HEP-BEJUNE) bietet Weiterbildungen zur Thematik und stellt das Projektmonitoring sicher.