Winterlager
Wer während der Schulzeit jemals in einem Lager war, wird auch Jahre später noch in Erinnerungen schwelgen. Gründe ein Schulsportlager durchzuführen gibt es genügend. Wir widmen dieses Monatsthema der Thematik «Winterlager», geben organisatorische Hilfestellungen, Tipps für die Aktivitäten und vieles mehr. Andreas Steinegger, Leiter Ausbildung Jugend+Sport, stimmt mit seinen Schilderungen auf das Thema ein.
«Vor jedem anstehenden Winterlager konnte ich kaum ruhig schlafen bis es endlich losging. Ich freute mich im Vorfeld dermassen darauf: In die Berge! Als Stadtkind war schon allein dieser Gedanke abenteuerlich. Und erst noch in den Schnee: Natur, Spiel, Sport und Gemeinschaft. Diese Mischung aus Bewegung und Begegnung sprach mich an und spricht mich heute noch an.
Ich freue mich immer wieder über all die schönen Erinnerungen aus den unzähligen Winterlagern, die ich erst besucht und später geleitet habe. Aus diesen Wochen im Schnee trage ich viele magische Momente in mir. Rückblickend weiss ich: Ich liebe Lager. Denn diese Lager haben es mir ermöglicht, mich als Mensch zu entfalten und weiter zu entwickeln.
Mal war es eine einfache Wanderung durch die frisch verschneite Natur. Mal erwarb ich Wissen über die von Lawinen ausgehenden Gefahren. Mal kochten wir gemeinsam die besten Älpler-Makkaroni der Welt, mal verkochten wir die Teigwaren. Das Schlitteln mochte ich und auch das Bewegungslernen mit verschiedenen Sportgeräten auf dem Schnee. Es war immer spannend. Heute kann ich sagen: Ich wurde durch die Lager ein tüchtiger und guter Schneesportler. Keine Selbstverständlichkeit für mich als Städter – unsere Möglichkeiten waren begrenzt, die Gelegenheiten selten.
Das Besondere an diesen Winterlagern ist für mich, dass sich Lehrpersonen, Kinder, Jugendliche, Studierende auf eine ganz andere, neue Weise begegnen können: Sie können sich in einem ganz anderen Kontext neu und persönlicher kennen lernen und zusammenwachsen. Diese gemeinsam erlebte Zeit in der Winterwelt, hatte für mich immer eine wertvolle Gruppendynamik zur Folge, die das pädagogische Wirken an der Schule nachhaltig und positiv beeinflusst hat.
Die in diesem Monatsthema aufgeführten Gründe, weshalb Wintersportlager von Lehrenden und Lernenden gemeinsam geplant werden sollten, überzeugen mich. Diese Chance gilt es als Lehrerin oder Leiter nicht zu verpassen. Es scheint in der Vorbereitung aufwändiger und lohnt sich für die Durchführung, die sich dadurch vereinfacht. Das Lager wird zum gemeinsamen Projekt, in welches Emotionen investiert werden und aus welchem gemeinsame Emotionen geschaffen werden. Das Lernen wird echt und lebendig, weil über reale Inhalte ausgetauscht wird. Die eigene Auseinandersetzung mit anderen Menschen und mit der Natur steht im Zentrum.
Wo gibt es heute noch ein besseres Lernsetting als in einem gut organsierten Lager, dessen Gelingen von der Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme der Teilnehmenden abhängt?» Andreas Steinegger, Leiter Ausbildung Jugend+Sport
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