Ein mächtiges Instrument
Das Spiel beinhaltet alle Zutaten für ein optimales Lernen. Es ist bekannt, dass junge Menschen während des Spiels länger konzentrierter und aufmerksamer bleiben als während einer einfachen Übung. Sie sind aktiv engagiert und – wenn das Spiel gut organisiert ist – erhalten ein sie sofortiges Feedback. Und schliesslich verhelfen wiederholende Bewegungen zur Konsolidierung des Könnens.
In diesem Fall heisst Spiel nicht (oder nicht unbedingt) automatisch ein Match. Es geht vielmehr um Spielformen und kleine Spiele, die Spass bieten und eine anregende Lernumgebung schaffen. Über den hohen Stellenwert des Spiels in der kindlichen und jugendlichen Entwicklung, konnten Pädagogen die Öffentlichkeit schon seit dem 20. Jahrhundert wiederholt überzeugen.
Das Spiel: Ja, aber warum?
Die Tugenden des Spiels im sportlichen Lernen sind vielfältig: Kinder und Jugendliche haben ein natürliches Bedürfnis zu spielen, das Spiel fördert wesentliche und komplexe Lernschritte in anregender Atmosphäre. Sowohl in Einzelspielen oder im Team beschäftigt es den Kopf und/oder den Körper.
Doch das ist nicht alles: Da sich Spielsituationen immer wieder verändern, müssen Spielende lernen, das Spiel zu lesen und sich an neue Situationen anzupassen. Oft zu neuen Massnahmen «gezwungen», werden junge Menschen in Sieg und Niederlage. Und schliesslich lernen sie Regeln, Teamkollegen und Gegner zu respektieren.
Das Spiel: Ja, aber wie?
Wie bereits erwähnt, ist das Spiel eine bevorzugte Lernform – herausfordernd und anspruchsvoll zugleich –, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Zunächst sollte klar definiert werden, was mit jedem Spiel erreicht werden soll. Das zwingt die Trainer in der Vorbereitung eines Trainings/einer Spielform, sich folgende Fragen zu stellen: Welche Ziele will ich erreichen? Ist dieses Spiel für meinen Zweck dienlich? Dieser Ansatz ermöglicht es dem Trainer Schlüsselpunkte zu definieren, die er schliesslich im Detail kontrollieren kann, um den Spielenden ein Feedback zu geben. Gleichzeitig erhält er eine Rückmeldungen über den Ablauf, Organisation und Durchführung des Spiels.
Zudem wird der Trainer angeregt, nach niveau- und altersgerechten Herausforderungen zu suchen und den Wettbewerb anzustreben (spielen um zu gewinnen), Geschichten zu erfinden oder mit Metaphern zu arbeiten. All dies steigert die Intensität des Spiels sowie die Motivation.
Die Organisation ist ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, da sie einen fruchtbaren Boden für das Lernen schafft. Idealerweise sollte das Spiel ohne Intervention von aussen funktionieren, so dass junge Menschen von selbst lernen. Der Trainer hat so mehr Zeit, seine Spieler zu beobachten, zu ermutigen und zu motivieren.
Let’s play hockey!
Das Spiel und verschiedene Anpassungen der Trainer, entsprechen dem pädagogischen Konzept des J+S-Kernlehrmittels, wonach Kinder und Jugendliche neue Elemente aufnehmen, verarbeiten und umsetzen sollen. Wobei sie neu erworbene Fertigkeiten zunächst «erwerben und festigen», danach «anwenden und variieren » und schliesslich «gestalten und ergänzen». Wird das Spiel in Lernsituationen richtig eingesetzt, wird es zu einem mächtigen Instrument für das Erlernen des Eishockeys.